Zu den Inhalten springen
Taverner: Missa Corona spinea & Other Sacred Music

Taverner: Missa Corona spinea & Other Sacred Music

The Sixteen, Harry Christophers

Dauer 59 Min

Album insights

Durch Liszts offene und weltgewandte Art genoss er nahezu überall, wohin ihn seine Reisen führten, hohes Ansehen und große Wertschätzung – wenngleich es auch Zeiten gab, in denen er mit Schwierigkeiten konfrontiert war. Seine starke Verbundenheit zu seinen ungarischen Wurzeln verhinderte nicht, dass er sich nirgends ganz fremd fühlte. Interessanterweise trug Liszt in unterschiedlichen Ländern verschiedene Namen: Während man ihn in Deutschland als Franz kannte, rief man ihn in Frankreich François, in Ungarn Ferenc, in Italien Francesco und im Vatikan Franziskus. Nur in England wurde er nie als Francis bezeichnet, was bemerkenswert erscheint. Auf seinen Konzertreisen griff Liszt häufig musikalische Themen auf, die ihm das Publikum vorschlug, darunter oft nationale Hymnen oder Volkslieder des jeweiligen Landes. Einige dieser spontanen Improvisationen sind nie schriftlich festgehalten worden, so etwa eine angebliche Bearbeitung von „Rule, Britannia“, zu der eine Legende existiert. Die vorliegende Sammlung enthält zwar Paraphrasen diverser Nationalhymnen, doch Liszts musikalisches Schaffen reichte weit darüber hinaus und umfasste Werke aus Ungarn, Frankreich, Deutschland, der Schweiz, Spanien und Russland. Ein Beispiel für Liszts Bearbeitung bekannter Stücke ist die Verbindung von Béni Egressys „Szózat“ mit der ungarischen Nationalhymne von Ferenc Erkel zu einer kunstvollen Komposition – Ausdruck seines Wunsches, seine Zeit vermehrt in Ungarn zu verbringen. Auch Paraphrasen wie jene von „God Save the Queen“ und der Canzone napolitana stammen von ihm. Ein bedeutender Teil seines Werkes entstand unter dem Einfluss der Fürstin Caroline von Sayn-Wittgenstein, die ihn einerseits zu ernsten Kompositionen ermutigte, andererseits aber auch Quelle mancher Schwierigkeiten war. Die Pianistin Maria Eckhard hat Liszts Verhältnis zum Rákóczi-Marsch intensiv erforscht und konnte eine bislang unbekannte Fassung dieses Werkes im Jahr 1975 erstmals veröffentlichen.