Zu den Inhalten springen
Taverner: Western Wynde Mass & Other Sacred Music

Taverner: Western Wynde Mass & Other Sacred Music

The Sixteen, Harry Christophers

Dauer 57 Min

Album insights

Bereits im Sommer 1828 verschlechterte sich Schuberts Gesundheitszustand merklich: Er litt unter anhaltenden Kopfschmerzen, Schwindelgefühlen und Übelkeit. Trotz dieser Beschwerden blieb er sozial sehr aktiv und widmete sich energisch seiner Arbeit. Seine letzten Instrumentalwerke, darunter das visionäre Streichquintett in C-Dur sowie drei Klaviersonaten, entstanden in dieser Zeit. Als Diabelli diese Sonaten 1839 herausgab, war Johann Nepomuk Hummel, dem die Widmung ursprünglich galt, bereits verstorben und Robert Schumann wurde als neuer Widmungsträger gewählt.

In einem Brief an Josef von Spaun äußerte Schubert die Frage, ob nach Beethoven noch künstlerisch Neues möglich sei. Der große Einfluss Beethovens hinderte ihn nicht daran, mit Werken wie den drei im September 1828 komponierten Sonaten eigene Wege zu gehen; sie entstanden kurz vor seinem Tod. Besonders die B-Dur-Sonate besticht durch ihren nachdenklichen Charakter und hebt sich durch Schuberts individuelle musikalische Haltung hervor, die schon in früheren Kompositionen sichtbar wurde.

Die B-Dur-Sonate vermittelt häufig eine entrückte Stimmung, bringt aber gleichzeitig Überschwang, Humor und Lebensfreude zum Ausdruck. Typisch für Schubert ist der tiefe Triller auf dem dissonanten Ges, der dem Satz einen markanten Kontrast verleiht. Die Musik entfaltet sich scheinbar grenzenlos, steigert sich in der Durchführung zu einem Höhepunkt und kehrt schließlich zur Ruhe des Hauptthemas zurück.

Das Andante sostenuto strahlt eine fast überirdische Gelassenheit aus, die an Streicherklänge erinnert. Mit dem Scherzo erhält das Werk eine lebhafte Note, während das abschließende Rondo-Finale von einem ungarisch inspirierten Tanzthema geprägt ist. Schuberts Impromptus und Moments musicaux stehen für eine neue Gattung des Klavierstücks, die besonders in der Hausmusik großen Anklang fand. Die Impromptus entwickelten sich zu einem seiner erfolgreichsten Beiträge und zeigen seine Vielseitigkeit als Komponist.

Die vier Impromptus D935 offenbaren Schuberts lyrische und empfindsame Seite. Jedes dieser Stücke überzeugt mit eigenständigem Charakter und Aufbau, was seine schöpferische Bandbreite eindrucksvoll unterstreicht. Das vierte Impromptu, ein Scherzo mit Trio, vereint Virtuosität und Witz zu einem besonderen Hörerlebnis. Mit den Variationen und Melodien dieser Werke dokumentiert Schubert eine prägende Entwicklungsphase seines künstlerischen Schaffens.