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Am 2. November 1792 verließ Beethoven seine Heimatstadt Bonn endgültig und machte sich auf den Weg nach Wien. Auf Anraten des durchreisenden Joseph Haydn begab sich der junge Musiker zu Studienzwecken in die österreichische Hauptstadt. Dort fand er schnell die Unterstützung adeliger Musikliebhaber, die ihm halfen, in seiner neuen Heimat Fuß zu fassen. Zu seinen wichtigsten Lehrern zählten Johann Schenk, Johann Georg Albrechtsberger und Antonio Salieri, während der Unterricht bei Haydn eher formeller Natur war.
Beethovens Ankunft in Wien fiel mit einer Reihe einschneidender Ereignisse zusammen. Kurz nach seiner Ankunft, am 18. Dezember 1792, verstarb sein Vater. Als 1794 französische Truppen das Rheinland besetzten und der kurfürstliche Hof fliehen musste, verlor Beethoven nicht nur die Möglichkeit zur Rückkehr nach Bonn, sondern auch die Gehaltszahlungen des Kurfürsten blieben aus. Im Frühjahr 1794 folgte sein Bruder Kaspar Karl nach Wien, im Dezember 1795 auch sein Bruder Johann.
In Wien bezog Beethoven zunächst ein Parterrezimmer im Haus Alser Straße 30 beim Buchdrucker Strauß. In den folgenden Jahrzehnten sollte er zahlreiche weitere Wohnungen in der Stadt bewohnen. Besonders bedeutsam für seine Karriere waren die Kontakte zu Wiener Musikerkreisen, die er im Haus des Fürsten Karl Lichnowsky knüpfte. Dort lernte er den Geiger Ignaz Schuppanzigh kennen, der wesentlich zur Verbreitung seiner Werke beitragen sollte.
In Wien machte sich Beethoven rasch einen Namen als Klaviervirtuose und Improvisator. Gleichzeitig begann er, seine Kompositionen bei namhaften Verlagen zu veröffentlichen. Ein beginnendes Gehörleiden führte jedoch zu einer schweren seelischen Krise, die im sogenannten Heiligenstädter Testament ihren Ausdruck fand. Trotz dieser Herausforderung blieb Wien bis zu seinem Tod im Jahr 1827 Beethovens Wahlheimat. Seine Musik spiegelt die dramatischen Umbrüche seiner Zeit wider, geprägt von den Ereignissen der Französischen Revolution und ihren Folgen.