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The Voice in the Garden: Spanish Songs & Motets, 1480-1550

The Voice in the Garden: Spanish Songs & Motets, 1480-1550

Gothic Voices, Christopher Page

Dauer 53 Min

Album insights

Ohne Eduard Nápravník (1839–1916), eine prägende tschechische Persönlichkeit, wäre das Musikleben Russlands in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts kaum vorstellbar. Im Alter von 23 Jahren kam er nach Russland, wo er ab 1869 als erster Kapellmeister das Mariinsky-Theater in St. Petersburg leitete. Dort dirigierte er die Premieren von mehr als 80 russischen Opern und arbeitete eng mit namhaften Komponisten zusammen, darunter die "Fünf", Anton Rubinstein und Tschaikowsky. Durch seine disziplinierte Leitung wurde das Mariinsky-Theater zu einem der führenden europäischen Opernhäuser.

Schon früh von Musik geprägt, erhielt Nápravník Unterricht bei seinem Onkel Augustin Svoboda und setzte seine Ausbildung bei bekannten Musikern wie J. F. Kittl in Prag fort. 1861 wurde er auf Empfehlung des Fürsten N. B. Jussopow Leiter eines Privatorchesters in St. Petersburg. Wegen gesundheitlicher Probleme verringerte er später sein Arbeitspensum, nachdem er viele bedeutende Uraufführungen geleitet hatte. Sein kompositorisches Schaffen – vier Opern und mehrere Orchesterwerke – trägt deutliche Einflüsse Tschaikowskys. Als Dirigent und Komponist genoss er hohes Ansehen bei Tschaikowsky und anderen Zeitgenossen. Sein Concerto symphonique in a-Moll, op. 27, das 1877 mit gewaltigen Klavierpassagen und dynamischen Themen uraufgeführt wurde, widmete er Anna Esipowa.

Die Fantaisie russe in h-Moll, op. 39, basiert auf drei russischen Volksliedern und wurde Vera Timanowa gewidmet. Sie beginnt mit dem Lied „Die Wolgaschlepper“, gefolgt von einem russischen Tanz und einem sanften Thema. Der vielseitige Felix Blumenfeld, Pianist, Dirigent und Pädagoge, pflegte eine erfolgreiche Zusammenarbeit mit Nápravník und brachte russische Opern auf europäische Bühnen. Zu seinen über sechzig Kompositionen zählt das energiegeladene Allegro de concert in A-Dur, op. 7, das von Liszts Konzerten inspiriert ist und durch virtuose Klaviertechnik und reiche thematische Arbeit besticht. Blumenfeld, von Heinrich Neuhaus als Multitalent beschrieben, unterrichtete berühmte Pianisten und hinterließ ein umfangreiches Werk, das sein außergewöhnliches Talent dokumentiert.