Album insights
Louis Spohr komponierte im Verlauf von 46 Jahren zehn Symphonien, eine Zeitspanne, in der sich die Musik von den Werken Haydns, Mozarts und Beethovens hin zur Romantik von Berlioz, Liszt und Wagner wandelte. Mit chromatischer Harmonik, experimentellen Formen und programmatischen Ansätzen prägte Spohr diese Epoche maßgeblich. Seine Musikerlaufbahn begann als Geiger in Braunschweig, er durchlief verschiedene Stationen und beendete seine Tätigkeit 1859 in Kassel.
Geboren 1784 in Braunschweig, wurde Spohr als deutscher Violinist und Kapellmeister bekannt. Nach Konzertreisen durch Europa ließ er sich dauerhaft in Kassel nieder, wo er seinen künstlerischen Höhepunkt erreichte und insbesondere in England gefeiert wurde. Obwohl er Wagner kritisch gegenüberstand, leitete er dennoch Aufführungen von dessen Werken. 1857 wurde er in den Ruhestand versetzt; zwei Jahre später verstarb er in Kassel.
Spohr entwickelte sich vom gefeierten Violinisten zum vielseitigen Dirigenten und Komponisten. Seine Dritte Symphonie markierte einen Schritt zu einer freieren, romantischen Tonsprache, die durch die Verbindung von lyrischen Motiven und kraftvollen Elementen beeindruckte. Unter der Leitung bekannter Dirigenten wie Mendelssohn und Wagner wurden seine Werke zu Klassikern.
Im Laufe seines Lebenswerks vollzog Spohr den Übergang von klassischen zu romantischen Ausdrucksformen. Mit der Sechsten Symphonie schuf er eine sogenannte 'Historische Symphonie', die verschiedene Musikstile miteinander verband. Das Aufgreifen älterer Musik zur Inspiration wurde zu seiner Zeit wenig verstanden, doch Spohr betrachtete dies als Möglichkeit, die Ausdruckskraft der Moderne zu zeigen. Durch seine individuelle Auslegung unterschiedlicher Epochen wurde er zum Vorbild für nachfolgende Komponistengenerationen.