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A. & D. Scarlatti, Hasse: Salve Regina, Cantatas & Motets

A. & D. Scarlatti, Hasse: Salve Regina, Cantatas & Motets

The King's Consort, Robert King

Dauer 78 Min

Album insights

Wer mit Beethovens neun Sinfonien vertraut ist und sich geduldig dem Hörerlebnis widmet, kann beruhigt sein: Diese Aufnahme eröffnet ungewöhnliche Perspektiven auf Liszts frühe Transkriptionen, die etwa zwanzig Jahre vor ihrer späteren Überarbeitung entstanden. In jener Zeit war Liszt vor allem als Konzertpianist und als engagierter Vermittler von Beethovens Musik aktiv. Damals stellte er besonders hohe Anforderungen an die Ausführenden, was zu vielseitigen und dramatischen Lösungsansätzen führte. Der direkte Vergleich der verschiedenen Fassungen beleuchtet sowohl Liszts künstlerische Entwicklung als auch die Bedeutung von Beethovens Kompositionen.

Die erste Serie von Liszts Beethoven-Transkriptionen, die vom Verlag Richault veröffentlicht wurde, widmete er Monsieur Ingres. Bemerkenswert ist, dass Ingres 1839 in Rom ein Porträt von Liszt schuf, gerade als dieser sich den Beethoven-Transkriptionen widmete. Liszts Absichten werden im Vorwort deutlich, das auch in späteren Ausgaben unverändert blieb.

Für seine Klavierübertragungen von Orchestermusik verwendete Liszt die Bezeichnung "partition de piano" und versuchte, die klangliche Vielfalt des Orchesters auf das Klavier zu übertragen und dabei den schöpferischen Geist des Interpreten einzubinden. Dennoch lag sein Ziel nicht darin, die Originale detailgetreu zu reproduzieren, sondern sie dem Klavier idiomatisch anzupassen.

Ursprünglich nahm Liszt die Arbeit an der Fünften und Sechsten Sinfonie auf und beabsichtigte, insgesamt vier Werke zu übertragen. Letztlich vollendete er jedoch nur drei Transkriptionen, widmete sich aber später zusätzlich dem langsamen Satz aus der "Eroica".

Zur Zeit Liszts war die Übertragung von Beethovens Orchesterwerken auf das Klavier eine große Herausforderung, da orchestrale Aufführungen selten exakt waren. Liszts Transkriptionen ermöglichen einen neuen Zugang zu Beethovens Meisterwerken und vergrößern deren Reichweite.

Die vorliegenden Neuinterpretationen zeigen Liszts außergewöhnliches Talent als Transkriptor und seinen Respekt gegenüber Beethoven. Sie dokumentieren die Entwicklung von Liszts Schaffen und offenbaren die Komplexität von Beethovens Werken, die durch Liszts Klaviertranskriptionen in neuem Licht erscheinen.