Album insights
Antoine Brumel (um 1460–1512/13) erlangte Berühmtheit durch seine Komposition 'Missa Et ecce terrae motus', die auch als 'Erdbeben-Messe' bezeichnet wird. Dieses außergewöhnliche Werk für zwölf Stimmen besticht durch seinen energiegeladenen Rhythmus und die häufigen Wiederholungen kleiner motivischer Elemente. Abgesehen davon sind von Brumel nur wenige weitere Stücke erhalten geblieben. Seine Art, die Gesangsstimmen zu gestalten, hob sich deutlich von der seiner Zeitgenossen ab und führte zu markanten rhythmischen Strukturen. In Brumels Musik offenbart sich zudem eine ausgeprägte spirituelle Tiefe.
Zunächst war Brumel als Sänger tätig, bevor er Positionen als Chormeister und Priester einnahm. Er wirkte an mehreren Kathedralen und war in Städten wie Paris, Genf, Chambéry und Ferrara beschäftigt. Über sein Leben nach dem Jahr 1510 ist wenig bekannt. Die Weihnachtsmotette 'Nato canunt omnia' wird als ein bedeutendes Werk der Übergangszeit zwischen dem 15. und 16. Jahrhundert angesehen und verdeutlicht Brumels kompositorische Fähigkeiten.
Mit der Motette 'Beata es, Maria', die auf einer Lauda spirituale basiert, verbindet Brumel franko-flämischen Kontrapunkt mit italienischen Elementen und schafft so eine ausdrucksstarke Synthese. Die Sequenz 'Lauda Sion salvatorem' setzt die Reformen des Trienter Konzils musikalisch um und hebt den sakralen Charakter der gewandelten Hostie hervor.
Das Werk 'Ave caelorum domina' thematisiert das Lob Mariens und enthält marianische Tropen im Text. Besonders zeichnet sich Brumels Messe 'Missa de beata virgine' durch die konsequente Orientierung am Cantus planus aus. Der charakteristische, dynamische und fast perkussive Rhythmus verleiht Brumels Kompositionen einen unverwechselbaren Klang.