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Album insights

Am 6. Januar 1918, mitten im Krieg, beging Max Bruch seinen 80. Geburtstag und wurde trotz persönlicher Notlagen geehrt. Sowohl er als auch seine Frau Clara litten unter gesundheitlichen Problemen. Dennoch wandte sich Bruch der Kammermusik zu und komponierte insgesamt drei Streichquintette. Inspiriert wurde er dabei von seinem Freund Willy Hess. Die Entstehung dieser Werke fällt in die Jahre 1918 und 1919, wobei das erste Quintett in a-Moll entstand und Bruchs geschickten Umgang mit der Viola eindrucksvoll unter Beweis stellt.

Es folgte das Es-Dur-Quintett, das mit seiner vierteiligen Struktur besonders vielschichtig erscheint. Nach dem Tod seiner Frau Clara komponierte Bruch außerdem das Streichoktett in B-Dur, in dem er dem dramatischen Ausdruck und einer hoffnungsvollen Grundstimmung besondere Bedeutung beimaß. Trotz seiner angeschlagenen Gesundheit blieb Bruch der Komposition treu.

Die Geschichte der Aufführung und Aufnahme dieser Werke war kompliziert. Die Partituren befanden sich im Besitz von Willy Hess, der sie mit seinen Schülern musizierte. Erste öffentliche Aufführungen fanden in den 1930er Jahren statt, präsentiert von Isidore Schwiller und dessen Oktett. Obwohl Bruchs Popularität in dieser Zeit abnahm, wurden seine Werke dennoch gespielt. Dank der Forschung von Christopher Fifield sind diese Kompositionen heute veröffentlicht und zugänglich.