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Während seiner frühen Zeit am Hofe des Fürsten Nikolaus Esterházy experimentierte Haydn mit sinfonischen Techniken und entwickelte diese weiter. Seine wirkliche Originalität zeigte sich jedoch erst gegen Ende der 1760er und zu Beginn der 1770er Jahre in Werken wie den Quartetten Op. 20 und etwa zwölf Sinfonien.
Die 1768 komponierte Sinfonie Nr. 49 markiert einen entscheidenden Punkt in Haydns künstlerischer Entwicklung. Sie vereint die traditionelle Form der Sonata di chiesa mit modernem emotionalem Ausdruck. Der Name "La passione" und ihre ungewöhnliche Struktur deuten auf eine kirchliche Aufführung zur Fastenzeit hin. Dieses Werk gilt als exemplarisch für Haydns "Sturm und Drang"-Periode.
Mit Ausnahme des Menuett-Trios in F-Dur ist "La passione" vollständig in f-Moll komponiert. Das Werk zeichnet sich durch eine begrenzte tonale Palette aus und entfaltet eine kontinuierliche Entwicklung, die an den Leidensweg Christi erinnert. Im Gegensatz dazu steht die 1769 komponierte festliche Sinfonie Nr. 48 in C-Dur, die für ein kaiserliches Ereignis geschaffen wurde.
Die 1773 entstandene Sinfonie Nr. 50 verbindet auf bemerkenswerte Weise traditionelle und moderne Elemente. Mit ihrer ausgedehnten Einleitung und vielfältigen Orchestrierung präsentiert sie eine beeindruckende Mischung aus herkömmlichen und innovativen Kompositionstechniken.