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Diese beiden Komponisten könnten kaum gegensätzlicher sein: Während der eine nahezu unbekannt blieb, gehörte der andere in den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts zu den weltweit anerkannten Größen.
Jerzy Gablenz, geboren 1888 in Krakau, stammt aus einer musikalischen Familie, durfte jedoch nicht in bedeutenden Musikzentren wie Berlin, Paris oder Wien studieren, sondern musste an der Universität Krakau immatrikulieren. Nachdem sein Vater 1914 eine Essig- und Senffabrik erwarb, übernahm Gablenz die Leitung des Betriebs. Infolgedessen trat die Musik für einige Zeit in den Hintergrund. Zwischen 1928 und 1936 entstand von ihm keine neue Komposition.
Viele seiner Werke blieben unvollendet oder wurden nie aufgeführt. So wurde beispielsweise das 1926 vollendete Klavierkonzert erst im Jahr 1977 in Santo Domingo uraufgeführt. Auch seine erste Sinfonie, die er als sein vollwertiges Hauptwerk betrachtete, konnte 1928 wegen technischer Schwierigkeiten nicht aufgeführt werden. Gablenz verunglückte 1937 tödlich bei einem Flugzeugabsturz auf dem Weg von Krakau nach Warschau.
Im Gegensatz dazu begann Ignacy Jan Paderewski nach dem Studium bei Theodor Leschetizky eine glanzvolle Karriere als Pianist. 1888 feierte er in Paris und Wien ein spektakuläres Debüt; im gleichen Jahr vollendete er sein Klavierkonzert in a-Moll. Mit seinem außergewöhnlichen Erscheinungsbild, Charisma und seiner Bühnenpräsenz wurde Paderewski zu einem der bedeutendsten Musiker seiner Zeit. George Bernard Shaw äußerte sich sowohl lobend über Paderewskis pianistische Fähigkeiten als auch kritisch zu seinen Kompositionen.
Die im Oktober 1893 uraufgeführte Fantaisie polonaise war ein herausragender Erfolg und beeindruckt durch festlichen Glanz, heitere Leichtigkeit, innige Klagemotive sowie leidenschaftliche Ausbrüche. Nach diesem Werk schrieb Paderewski keine weiteren Kompositionen mehr für Klavier und Orchester.