Album insights
Die Goldberg-Variationen gelten als Höhepunkt der barocken Variationskunst und beeindrucken durch ihren streng durchdachten Aufbau. Johann Sebastian Bach schuf mit diesem Werk ein musikalisches Universum, das auf einer charakteristischen Basslinie basiert, über der sich eine kunstvoll verzierte Melodie erhebt. Die insgesamt 30 Variationen präsentieren sich in einer architektonischen Ordnung: Sie sind in zehn Gruppen zu je drei Variationen gegliedert, wobei jede dritte als Kanon gestaltet ist und die Kanons sich vom Einklang bis zur None steigern. Innerhalb der Dreiergruppen beginnt jede mit einem Genrestück, gefolgt von einer technischen Etüde, bevor sie in einem Kanon gipfelt. Das Werk entfaltet eine Bandbreite von heiter-tänzerischen Sätzen bis zu meditativ-ernsten Momenten, darunter fugierte und imitatorische Passagen sowie virtuos angelegte Stücke. Besonders auffällig ist die Variation Nr. 25, die durch ihre emotionale Tiefe hervorsticht, während das abschließende Quodlibet mit seinen eingewobenen Volksliedzitaten einen überraschend humorvollen Schlusspunkt setzt. Die Rückkehr zur eröffnenden Aria am Ende verleiht dem Zyklus eine poetisch-verklärte Klammer, die das Gesamtwerk wie einen in sich geschlossenen Kosmos erscheinen lässt.