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Szymanowski: Masques, Métopes & Études

Szymanowski: Masques, Métopes & Études

Cédric Tiberghien

Dauer 75 Min

Album insights

Franz Liszts 'Harmonies poétiques et religieuses' weist eine lange und komplizierte Entstehungsgeschichte auf. Der umfangreiche Zyklus wurde 1853 veröffentlicht und vereint prachtvolle Konzertstücke wie 'Bénédiction' und 'Funérailles' mit einfachen, kurzen Kompositionen, die teilweise gregorianische Modi verwenden. Die Sammlung entstand über einen langen Zeitraum hinweg. Bereits 1835 wurde Nr. 4 in einer kompositorisch revolutionären ersten Version unter dem Titel 'Harmonies poétiques et religieuses' veröffentlicht, benannt nach dem gleichnamigen Gedichtband von Lamartine. 1853 distanzierte sich Liszt von diesem bedeutenden frühen Werk und präsentierte es in einer etwas geglätteten Form als 'Pensées des morts', obwohl es immer noch beträchtliche Wirkung hatte.

Ursprünglich von der Veröffentlichung von Lamartines vier Gedichtbüchern im Jahr 1830 inspiriert, begann Liszts Interpretation als einzelnes Stück (S154) im Jahr 1834. Daraus entwickelten sich verschiedene Werke, die entweder verworfen oder für die S173 Harmonies überarbeitet wurden. Davor gab es einen unvollständigen Zyklus von 1845 und eine Sammlung von elf Stücken (S172a) aus dem Jahr 1847, die sich insgesamt deutlich von der endgültigen Version der Harmonies unterscheiden. Alle Werke dieser frühen Sammlung besitzen eine apollonische Ernsthaftigkeit und religiöse Einheit, die im uneinheitlicheren Zyklus von 1853 fehlt, und weisen insgesamt eine größere ästhetische Homogenität auf.

Wie Leslie Howard bemerkte, ist die Geschichte von Liszts 'Harmonies poétiques et religieuses' tatsächlich "lang und komplex" - eine erhebliche Untertreibung angesichts der vielschichtigen Entwicklung dieses bedeutenden Werks.