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Bridge: Early Chamber Music

Bridge: Early Chamber Music

Raphael Ensemble

Dauer 67 Min

Album insights

In Wien als Sohn eines Musikers geboren, erhielt Heinrich Herz seine ersten musikalischen Lektionen bereits als Kind. Nach seiner Ausbildung durch seinen Vater und Daniel Hünten in Koblenz nahm er 1816 das Studium am Pariser Konservatorium auf, wo ihn bedeutende Lehrer wie Louis Pradher, Anton Reicha und Victor Dourlen unterrichteten. Bereits im ersten Jahr wurde ihm der erste Preis für Klavierspiel verliehen. Der Einfluss des Komponisten Ignaz Moscheles, den Herz in Paris traf, prägte ihn nachhaltig.

Nachdem er nach Paris gezogen war, nahm Heinrich den Namen Henri an und begann von dort aus eine vielseitige Laufbahn als Pianist, Komponist, Pädagoge, Erfinder und Klavierbauer. Während der 1820er und 1830er Jahre war er einer der bekanntesten Pianisten und genoss großes Ansehen, auch wenn er heute weniger beachtet wird. Seine Kompositionen, darunter Klavierkonzerte und Variationen, waren gefragt.

Robert Schumann spottete über Herz, während die Presse, oft unter dem Einfluss seines früheren Verlegers, ihn wiederholt abwertend behandelte. Trotz wirtschaftlicher Schwierigkeiten gründete Herz eine eigene Klavierfabrik, die durch innovative Neuerungen auffiel. Eine ausgedehnte Konzertreise in die USA verlief erfolgreich, und bei der Weltausstellung 1855 wurde er ausgezeichnet.

Herz’ Klavierkonzerte hoben sich deutlich von Werken der zeitgenössischen deutschen Komponisten ab. Lange Zeit als oberflächlich betrachtet, wird heute der spielerische Geist und die Virtuosität seiner Musik wieder geschätzt. Die technisch anspruchsvollen Konzerte spiegeln seine außergewöhnlichen pianistisches Fähigkeiten wider.

Vor allem seine dritten und vierten Klavierkonzerte demonstrieren seine melodische Kreativität und sein handwerkliches Geschick. Beide Stücke enthalten überraschende Passagen und ungewöhnliche Elemente, die seine Werke besonders machen. Das vierte Konzert überzeugt durch lebendige Themen und Variationen, während das fünfte mit rhapsodischen Einleitungen und humorvollen Wendungen überrascht.

Herz verstand es meisterhaft, pianistische Effekte wirkungsvoll einzusetzen und mit unerwarteten stilistischen Wendungen zu überraschen. Die Wiederentdeckung seiner Musik offenbart heute die Freude und das Talent, das in seinen Werken steckt.