Zu den Inhalten springen
Buxtehude: Complete Organ Works, Vol. 5 – Mariager Klosterkirke

Buxtehude: Complete Organ Works, Vol. 5 – Mariager Klosterkirke

Christopher Herrick

Dauer 78 Min

Album insights

Im 19. Jahrhundert sorgte die musikalische Situation in den Pariser Kirchen für erhebliche Kontroversen. Der Einfluss von Oper und Ballett prägte auch die sakrale Musik, wobei Organisten – oft ohne ausgeprägten Sinn für Ästhetik – das wenig anspruchsvolle Publikum mit gefühlsbetonter und banaler Musik zufriedenstellten. Saint-Saëns kritisierte diese Zustände scharf und verwies auf ein Gespräch mit einem Geistlichen. Trotz seiner ironischen Haltung blieb er viele Jahre als Organist an La Madeleine tätig und war sich des Erbes seines Vorgängers Alexandre Boëly bewusst. Ein Wendepunkt kam, als der Orgelbauer Aristide Cavaillé-Coll junge Musiker nach Brüssel entsandte, um ihnen die Tradition der Orgelmusik näherzubringen. Alexandre Guilmant und Charles-Marie Widor kehrten als herausragende Virtuosen zurück, prägten das Pariser Orgelwesen neu und übernahmen führende Positionen.

In der Folgezeit traten Persönlichkeiten wie Marcel Dupré, Louis Vierne und César Franck als innovative Musiker an den großen Pariser Kirchen hervor. Vierne hatte erheblichen Einfluss auf Notre-Dame, während Dupré bei Saint-Sulpice glänzte. Die Kirchenmusik in Frankreich unterschied sich deutlich von der anglikanischen Tradition, insbesondere durch die getrennten Rollen von Organisten und Chorleitern, was sich auch in der musikalischen Ausgestaltung widerspiegelte. Komponisten wie Widor und Vierne hinterließen wichtige Werke, die die Kirchenmusik nachhaltig prägten. Der Einfluss Cavaillé-Colls und die Neuerungen der Musiker schufen in den Pariser Kirchen eine kreative und vielfältige musikalische Atmosphäre.