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Delius: Songs

Delius: Songs

Yvonne Kenny, Piers Lane

Dauer 63 Min

Album insights

Maurice Duruflé betrachtete das Komponieren als einen zeitaufwendigen, akribischen Prozess mit vielen Überarbeitungen. Während seiner gesamten Karriere gab er lediglich 14 Werke mit Opuszahlen zur Veröffentlichung frei, was seine extreme Selbstkritik widerspiegelt. Im Unterschied zu anderen Komponisten seiner Zeit zog er einen eher traditionellen Ansatz vor und verzichtete auf avantgardistische Experimente. Seine Inspiration fand er hauptsächlich im Gregorianischen Choral sowie bei bedeutenden französischen Tonsetzern. Er widmete sich besonders der Orgel- und Orchestermusik.

Als er den Auftrag für sein Requiem erhielt, konnte Duruflé bereits vorhandene Skizzen für Orgelstücke ideal integrieren. Diese Komposition, die auf gregorianischen Melodien basiert, zeichnet sich durch eine zeitlose und kontemplative Spiritualität aus. Duruflés Werk knüpft respektvoll an Faurés Requiem an, während er gleichzeitig seine eigene musikalische Handschrift einbringt. Durch die geschickte Kombination verschiedener Elemente wie gregorianischer Themen, kontrapunktischer Techniken und harmonischer Strukturen erreichte er eine bemerkenswerte Originalität.

Die außergewöhnliche Verschmelzung von gregorianischen Elementen mit Harmonien in der Tradition von Debussy und Ravel verleiht seinen Kompositionen eine ausdrucksstarke und rhythmisch freie Qualität. Das Requiem strahlt eine geistliche Gelassenheit und hoffnungsvolle Stimmung aus, verstärkt durch emotionale Tonalitäten und modale Harmoniefolgen. Jeder Abschnitt des Werkes ist sorgfältig durchdacht und von melodischem Reichtum sowie emotionaler Tiefe geprägt.

Den gefühlvollen Höhepunkt des Requiems bildet das Pie Jesu, gefolgt vom Agnus Dei und dem eindringlichen Libera me. Mit seinem gekonnten Einsatz von Gegenmelodien und harmonischen Strukturen erschafft Duruflé eine tiefgründige und spirituelle Atmosphäre. Der beeindruckende Aufbau des Requiems mündet in einem friedvollen und zeitlosen Abschluss mit dem In Paradisum.

Die 1961 erschienene "mittlere Fassung" des Requiems demonstriert Duruflés Fähigkeit, Intimität mit dramatischer Tiefe zu verbinden. Diese Version mit reduzierter Orchesterbesetzung und Betonung der Orgel bietet ein ausgewogenes Klangbild. Die begleitenden Motetten stehen dem Requiem qualitativ in nichts nach und unterstreichen Duruflés meisterhafte Beherrschung des gregorianischen Gesangs im polyphonen Kontext.

Im Jahr 1960 veröffentlichte Duruflé die Quatre Motets, die als ideale Ergänzung zum Requiem dienen. Jede Motette basiert auf gregorianischen Themen und offenbart Duruflés feinsinniges und inspiriertes musikalisches Talent. Diese Werke verdichten die Essenz von Duruflés Musiksprache in einer durchdachten und inspirierten Weise.