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R. Strauss: Complete Songs, Vol. 7

R. Strauss: Complete Songs, Vol. 7

Günter Haumer, Ruby Hughes, Roger Vignoles

Dauer 68 Min

Album insights

Liszt entwickelte in seinen späten Klavierwerken einen Stil, der sich durch eine bewusste Reduktion und eine fast karge Ausdrucksweise auszeichnete – eine Eigenart, die im 19. Jahrhundert ihresgleichen sucht. Die avantgardistischen Tendenzen und die altersweise, unabhängige Reflexion prägen diese Werke und heben Liszt deutlich hervor. Wegen des kompromisslosen Charakters seiner Musik wurde sie zu Lebzeiten oft übersehen und fand erst im folgenden Jahrhundert Anerkennung.

Ein besonderer Fokus einer Werkreihe liegt auf den späten Walzern, den umfangreichen Sammlungen und den Charakterstücken aus Liszts letzten Schaffensjahren. Während einige Kompositionen wie Tänze, Rhapsodien und Transkriptionen weiterhin ausstehen, widmet sich das Programm vor allem den übrigen Sammlungen und selten gespielten Werken aus den 1880er Jahren.

Kritik wurde an Liszt vor allem wegen seiner früheren ungarischen Stücke laut, da diese nicht klar zwischen Zigeunermusik, Kaffeehausstil und professioneller Musik unterschieden. Seine Beschäftigung mit ungarischen Volksliedern und Chorälen ist als bewusste Würdigung zu verstehen. Die Historischen Ungarischen Porträts nehmen hingegen Bezug auf bedeutende Persönlichkeiten des 19. Jahrhunderts und nicht auf Volksmusik; eine Orchestrierung durch Liszt selbst erfolgte nicht.

"Troisième année de pèlerinage" hebt sich von den vorherigen Teilen ab, da es in späteren Lebensjahren entstand und Werke von mystischem Charakter sowie großem emotionalen Spektrum umfasst. Das Stück "Angelus!" ist von religiöser Symbolik geprägt und endet mit einem positiven Ausklang. Weitere darin enthaltene Kompositionen wie die "Cypresses" nehmen mit ihrem Titel Bezug auf die Natur und tragen einen elegischen Grundton.

Die Bearbeitung von "Ungarns Gott" für die linke Hand widmete Liszt einem Freund, der trotz einer Behinderung ein begabter Pianist war. Es handelt sich hierbei um Liszts einzigen Beitrag zur Klaviermusik für die linke Hand. Die Entstehung dieses Werkes ist besonders und unterscheidet sich von den anderen Teilen der Sammlung "Pèlerinage".