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Schubert: Der Wanderer & 18 Other Songs

Schubert: Der Wanderer & 18 Other Songs

Florian Boesch, Roger Vignoles

Dauer 65 Min

Album insights

Guillaume Dufays Nachlassgutachten erwähnt ein Fragment des Gürtels des heiligen Antonius, das sich zusammen mit anderen Reliquien in Dufays Besitz befand. Besonders eindrucksvoll zeigte sich Dufays Verehrung für diesen Heiligen in seiner Messe, deren Halleluja dem ruhmreichen Antonius gewidmet wurde. Auch nach Jahrhunderten bleibt die außergewöhnliche Schönheit dieser Komposition unbestritten.

Im Mittelalter galt das irdische Leben als Vorbereitung auf das Sterben, wobei der Beistand der Heiligen als essenziell für das Heil der Seele angesehen wurde. Maria stand als Fürsprecherin besonders hoch im Kurs, und Motetten zu ihren Ehren erfreuten sich im fünfzehnten Jahrhundert großer Beliebtheit.

Kirchliche Institutionen profitierten damals von Stiftungen, die dem Seelenheil nach dem Tod dienen sollten. Dufay sorgte dafür, dass mehrere seiner Messen, darunter eine zu Ehren des heiligen Antonius, jährlich aufgeführt wurden. Nach seinem Tod gewann sein Wunsch nach der Fürsprache des Heiligen noch an Bedeutung.

In seinem Testament verfügte Dufay, dass Manuskripte seiner Messen für wiederkehrende Aufführungen hinterlegt wurden. Die Messe für den heiligen Antonius erklang in der Kapelle St. Stephan und es wird angenommen, dass Dufay eine besonders persönliche Beziehung zu diesem Heiligen pflegte.

Die Messe zu Ehren des heiligen Antonius genoss bei Musikliebhabern hohes Ansehen und war Bestandteil des liturgischen Lebens bis zur Schließung der Kirche von Cambrai. Lange Zeit als verschollen betrachtet, wurden Teile dieser Komposition erst kürzlich wiederentdeckt.

Die musikalische Vielfalt, die Dufay in seiner Messe entfaltet, zeugt von einer besonderen Kreativität, die vielleicht gerade in vergangenen Zeiten besonders geschätzt wurde. Ihre Sätze überraschen durch Abwechslung und klangliche Schönheit, was zum wiederholten Hören einlädt.

Insbesondere die Proprium-Sätze offenbaren die Tiefe und Virtuosität der Messe und verleihen dem Werk einen einzigartigen Charakter.

Obwohl das Leben vergänglich ist, lebt Dufays musikalische Hingabe an den heiligen Antonius in modernen Aufnahmen fort und bleibt so für kommende Generationen erfahrbar. Durch diese Einspielungen erhält sein Werk eine Form von Unsterblichkeit.