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Spohr: Double Quartets

Spohr: Double Quartets

Academy of St Martin in the Fields Chamber Ensemble

Dauer 111 Min

Album insights

Tomás Luis de Victoria, geboren 1548 in Ávila, gilt als der herausragendste Komponist Spaniens im 16. Jahrhundert und zählt zu den bedeutendsten Persönlichkeiten der Gegenreformation. Seine musikalische Laufbahn begann er etwa 1558 als Sängerknabe an der Kathedrale seiner Heimatstadt. Anschließend setzte er seine Studien in Rom fort, wo er zwei Jahrzehnte lebte und in verschiedenen Funktionen an bedeutenden Kirchen wie S Maria di Monserrato und S Apollinare tätig war. 1575 empfing Victoria die Priesterweihe und wurde 1578 Kaplan an S Girolamo della Caritá. Nach seiner Rückkehr nach Spanien übernahm er die Kaplansstelle am Monasterio de las Descalzas de Santo Clara in Madrid, wo er der verwitweten Kaiserin María geistlich und musikalisch diente und den Chor des Konvents leitete.

Im Vergleich zu anderen Komponisten erscheint Victorias Werkverzeichnis zwar überschaubar, doch zeichnen sich seine Kompositionen durch außergewöhnliche Kreativität und Meisterschaft aus. Durch die stete Überarbeitung seiner Werke und die entsprechenden Vorworte wird sein kritischer Blick deutlich. Seine musikalische Sprache ist geprägt von Einflüssen der spanischen Schule und den Jahren in Rom, wo er vermutlich auch Palestrina begegnete. Obwohl sich sein Stil in manchen Aspekten mit dem Palestrinas überschneidet, etwa in der Melodieführung und im doppelten Kontrapunkt, verleihen Victorias Werke durch erweiterte Vorzeichen und feine harmonische Schattierungen eine besondere emotionale Intensität.

Die vorliegende Sammlung umfasst Kompositionen für doppelchörige Besetzungen, die der Verehrung der Jungfrau Maria gewidmet sind. Seine Musik wurde in zahlreichen liturgischen Zusammenhängen eingesetzt, darunter Vertonungen von Antiphonen, Messen, Motetten und Psalmen. Victoria verstand es, kirchliche Texte auf originelle Weise zu vertonen und schuf bewegende Stücke, die sowohl Elemente der Mehrstimmigkeit als auch des gregorianischen Chorals verbinden. Zu seinen bekanntesten Werken gehören das Ave Regina caelorum, die Missa Ave Regina caelorum, das Ave Maria und das Magnificat septimi toni, die allesamt Victorias kompositorische Brillanz und sein tiefes Verständnis für geistliche Musik belegen.