Album insights
Hans Pfitzner kam 1869 in Moskau zur Welt und siedelte 1872 mit seinen Eltern nach Frankfurt am Main über. Dort erhielt er von seinem Vater ersten Musikunterricht und startete seine Ausbildung am Hoch’schen Konservatorium, wo er sich insbesondere mit Klavier und Komposition beschäftigte. Nach seinen ersten beruflichen Stationen in Mainz führte ihn sein Weg nach Berlin, wo er bedeutende Werke wie die Oper „Die Rose vom Liebesgarten“ schuf. Sein größter Erfolg war die Uraufführung der Oper „Palestrina“ unter der Leitung von Bruno Walter, die als seine „musikalische Legende“ gilt. Obwohl das Verhältnis zu Richard Strauss von Spannungen geprägt war, blieb Pfitzners Musik weiterhin hochgeschätzt.
Das 1922 entstandene Klavierkonzert op. 31 zählt zu den wichtigsten Orchesterwerken Pfitzners. Es wird oft als Pendant zu den Klavierkonzerten von Brahms gesehen und überzeugt durch seine symphonische Anlage. Der finanzielle Erfolg dieser Komposition ging mit viel Lob für ihre kraftvolle und zugleich melodische Gestaltung einher, die bis heute Anerkennung findet.
Mit dem Erstarken der Nationalsozialisten rückte Pfitzner aufgrund seiner konservativen Überzeugungen und seines nationalen Selbstverständnisses in deren Blickfeld, obwohl er nie offizielles Parteimitglied war. Beruflich trafen ihn Nachteile, insbesondere nachdem Hitler ihn als „Halbjuden“ einstufte. Dennoch blieb seine Musik während des Dritten Reichs populär und wurde international aufgeführt.
Die politischen Umstände beeinflussten auch die Widmung des Klavierkonzerts: Ursprünglich war es Fritz Busch zugeeignet, doch nach dessen Entlassung durch die Nationalsozialisten musste Pfitzner die Widmung ändern. Zeitgenössische Musiker wie Braunfels, der ähnliche Erfahrungen während des NS-Regimes machte, feierten ebenfalls Bühnenerfolge, etwa mit der Oper „Die Vögel“. Sein musikalischer Stil fand bei Persönlichkeiten wie Bruno Walter große Wertschätzung.
Braunfels‘ Werke, darunter Orchesterstücke wie „Tag- und Nachtstücke“, vereinen spätromantische Traditionen mit modernen Klangfarben. Nach einer Zeit des Vergessens wurden seine Kompositionen, etwa durch Michael Korstick, wiederentdeckt und geschätzt. Trotz politischer Repressionen erfahren Braunfels’ Werke heute erneut Beachtung und verbinden musikalisches Erbe mit Innovation.