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Standards Live

Standards Live

Keith Jarrett, Gary Peacock, Jack DeJohnette

Dauer 55 Min

Album insights

Schon als Jugendlicher entwickelte Ravel Eigenschaften, die an den Dandy aus Baudelaires Werken erinnern. Er achtete stets auf ein makelloses Äußeres, zeigte sich gern über den Dingen stehend und liebte es, andere zu überraschen, während er selbst scheinbar unempfindlich gegenüber Überraschungen blieb. Alfred Cortot charakterisierte ihn als distanziert, sarkastisch und diskussionsfreudig; er bewegte sich bevorzugt in intellektuellen Kreisen.

In seinen Klavierkompositionen strebte Ravel konsequent nach Einzigartigkeit und vermied Wiederholungen. Obwohl er, anders als manche französische Kollegen, nicht als herausragender Pianist galt, eröffnete ihm gerade dies neue Möglichkeiten in der Klaviermusik, da er nicht an klassische Traditionen gebunden war. Seine Spielweise stieß nicht immer auf Begeisterung, dennoch wich er bewusst von gewohnten Pfaden ab, im Gegensatz zu einigen Zeitgenossen.

Die frühen Werke Ravels spiegeln seine Suche nach Originalität wider. So ist die „Sérénade grotesque“ geprägt von Vielschichtigkeit und überraschenden rhythmischen sowie harmonischen Wendungen. Schon der Titel markiert eine Abkehr vom traditionellen Salonstil. Chabrier und andere beeinflussten ihn, sodass seine Musik oftmals die üblichen Konventionen hinter sich ließ.

Während viele seiner Zeitgenossen an Wagner orientiert waren, lehnte Ravel dessen Einfluss ab und wandte sich stattdessen Liszt zu. Werke wie „Jeux d’eau“ zeugen von einer neuen Richtung innerhalb der Klaviermusik. Fantastische Themen, die er auf eigenwillige Weise umsetzte, prägten seine Kompositionsweise.

Auch Stücke wie die „Miroirs“ belegen Ravels Innovationskraft und künstlerische Unabhängigkeit, indem sie unterschiedliche Stimmungen und Klangfarben auf ungewöhnliche Art verbinden. Jedes dieser Werke entführt in eine ganz eigene akustische Welt.

Die Zusammenarbeit mit Pianisten wie Ricardo Viñes wirkte sich stark auf Ravels Schaffen aus. Seine Kompositionen, darunter auch die „Pavane pour une infante défunte“, wurden sowohl gelobt als auch kritisiert, was ihn jedoch dazu anspornte, seinen individuellen Weg weiterzugehen. Trotz Rückschlägen und Schwierigkeiten hielt Ravel unbeirrt an seinem Streben nach künstlerischer Perfektion fest und hat der Musikwelt ein bedeutendes Erbe hinterlassen.