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Britten komponierte als junger Mensch unter der Anleitung von Bridge sechs Streichquartette. Seine erste bedeutende Quartettkomposition, die Drei Divertimenti, entstand 1933 und wurde 1936 in London dem Publikum vorgestellt, jedoch mit wenig Erfolg. Ein Zeitungskritiker bezeichnete die Stücke als niederdrückend. Dennoch verwendete Britten später Elemente dieses Werkes in einem seiner Liederzyklen.
Einen Auftrag für ein Quartett erhielt Britten 1941, wofür er 400 Dollar bekam. An seinem ersten Quartett arbeitete er zurückgezogen in einer kleinen Hütte. Die Uraufführung fand in Los Angeles statt, wobei Britten selbst zwiespältige Empfindungen zu dieser Komposition hegte.
Nach dem Durchbruch mit seiner Oper Peter Grimes folgte 1945 Brittens Zweites Streichquartett. Es enthält Anklänge an Purcell und wurde an Brittens 32. Geburtstag in London präsentiert. Der Komponist betrachtete es als sein bis dahin gelungenstes Werk.
Das Dritte Quartett vollendete Britten in Venedig und wurde vom Amadeus-Quartett 1976 in Aldeburgh erstmals aufgeführt. Mit seinen fünf Sätzen wird es manchmal als Suite angesehen. Es stellt einen musikalischen Höhepunkt dar und reflektiert Einflüsse aus früheren Kompositionen Brittens.
Am dritten Quartett arbeitete Britten mit großem Einsatz und zog Colin Matthews als unterstützenden Komponisten hinzu. Während der Entstehung verschlechterte sich Brittens Gesundheitszustand. Die öffentliche Aufführung des Werkes erfolgte erst nach seinem Ableben.
In Brittens Drittem Quartett finden sich Verbindungen zu seiner Oper Death in Venice, besonders im fünften Satz. Das Finale könnte als Abschiedsgruß an seinen langjährigen Lebensgefährten und künstlerischen Inspirator Pears gedeutet werden. Kurz nach der Premiere beschrieb Pears das Werk als tief bewegend und überwältigend schön.