Album insights
Es wäre ideal, die Musikgeschichte in geordneten Kategorien zu sortieren. Die unterschiedlichen Epochen wie Mittelalter, Renaissance, Barock, Klassik, Romantik und Moderne könnten deutlich voneinander abgegrenzt werden. Das Klavier entwickelte sich aus seinen Vorgängern Cembalo und Fortepiano, während das Horn vor 1820 ohne und später mit Ventilen gebaut wurde. Doch die Wirklichkeit ist vielschichtiger. Manche Kompositionen lassen sich schwer einer bestimmten Epoche zuordnen, es gibt ungewöhnliche Instrumente und verschiedenartige Spielweisen.
Die CD illustriert diese Aspekte durch die Entwicklung des Horns und seiner Spieltechniken. Czernys Kompositionen aus den 1830er Jahren, beispielsweise die "Introduction et Variations concertantes sur une tirolienne" für Ventilhorn, belegen seine Kenntnis der Ventiltechnik. In späteren Werken schrieb er für ventillose Naturtrompeten, wie bei den "Brillanten Fantasien" und dem "Andante e Polacca". In seinen Schriften Op. 600 erläutert er die Verwendung des Horns und stellt gleichzeitig die Saxhornfamilie vor. Czernys Meinungen zum Zusammenspiel von Klavier und Horn, das im 19. Jahrhundert beliebt war, werden angeführt.
Zur Stopftechnik beim Naturhorn bemerkt Czerny, dass moderne Hörner künstliche Töne ebenso gut erzeugen können. Er unterstreicht die Wichtigkeit harmonischer und melodischer Komposition für unmittelbare Anerkennung. Sein Kompositionsstil verbindet melodische Themen mit virtuosen Passagen, ähnlich wie von seinem Zeitgenossen John Field beschrieben. Das Stück "Andante e Polacca" für Horn und Klavier, zu Lebzeiten unveröffentlicht, könnte durch den Besuch des französischen Hornvirtuosen Eugène Vivier in Wien inspiriert worden sein.
Carl Czerny, als Klavierpädagoge und Komponist bekannt, wurde durch seine Verbindung zu Beethoven und seine Tätigkeit als Lehrer von Liszt beeinflusst. Schon früh zeigte er außergewöhnliches Talent am Klavier und entschied sich bald für die Laufbahn eines Lehrers. Er widmete sein Leben vollständig der Musik und dem Klavierspiel. Als Komponist hinterließ er ein beeindruckendes Œuvre mit über tausend publizierten Werken.