Album insights
Der Begriff Kammermusik bezeichnete ursprünglich Musik, die für den fürstlichen, weltlich-repräsentativen Bereich bestimmt war. Heute versteht man darunter solistisch besetzte Instrumentalmusik von zwei bis etwa zehn Spielern, die sich an einen kleinen Kreis von Musikliebhabern wendet. Im historischen Kontext lässt sich seit dem 13. Jahrhundert eine klangliche Differenzierung zwischen lauter, repräsentativer Musik mit Blechbläsern und einer leiseren, feineren Art des Musizierens beobachten, welche für intimere Vorträge in der "camera" geeignet war.
Die Klavierkammermusik im Besonderen umfasst Werke, bei denen das Klavier mit einem oder mehreren Melodieinstrumenten oder menschlichen Stimmen kombiniert wird, wobei meist ein Spieler je Stimme vorgesehen ist. Im Laufe des 19. Jahrhunderts gewann die deutsche Klavierkammermusik zunehmend an Bedeutung. Dabei waren bestimmte sozial-kulturelle Gegebenheiten ausschlaggebende Voraussetzungen für das kammermusikalische Geschehen dieser Zeit.
Nach Theodor W. Adorno ist für die Kammermusik ein satztechnisches Kriterium besonders wichtig: das Prinzip der durchbrochenen Arbeit. Diese feine, subtile Musikform, der bereits um 1300 vom Theoretiker Johannes de Grocheo eine besondere "subtilitas" zugeschrieben wurde, weist grundlegende Merkmale auf, die auch in den folgenden Jahrhunderten die Kammermusik prägten.