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Petr Eben, einer der bedeutendsten Komponisten Tschechiens, kam am 22. Januar 1929 in Žamberk zur Welt. Seine Jugend verbrachte er im südböhmischen Český Krumlov, wo er das Klavier-, Orgel- und Violoncellospiel erlernte. Nach dem Zweiten Weltkrieg studierte er an der Prager Akademie für Musik Klavier bei F. Rauch und Komposition bei Pavel Bořkovec. Bereits ab 1955 lehrte Eben an der Musikabteilung der Karls-Universität in Prag. Im Jahr 1990 wurde er Professor für Komposition an der Akademie der musischen Künste in Prag und übernahm gleichzeitig die Leitung des Prager Frühling Festivals. Neben seiner Lehrtätigkeit widmete er sich intensiv der Konzertpraxis, wobei er vor allem als Interpret eigener Werke und als Improvisator auf Orgel und Klavier in Erscheinung trat.
Eben komponierte für das Southern Cathedrals Festival das Werk „A Festive Voluntary“ zur Einweihung der neuen Orgel der Kathedrale von Chichester. Dieser Komposition liegt das englische Weihnachtslied „Good King Wenceslas“ zugrunde, um die festliche Stimmung und die Klangvielfalt der Orgel hervorzuheben. Für den Möseler-Verlag schuf er das Stück „Amen, es werde wahr“ als festliche Variation über die Schlussstrophe des „Vater-unser-Liedes“.
Seine Choralfantasien entstanden für das Festival Prager Frühling und wurden in einem Sammelband veröffentlicht, der als Pflichtstück bei einem internationalen Orgelwettbewerb diente. Mit Fantasie I und II demonstrierte Eben seine Virtuosität und verarbeitete dabei zentrale Choralthemen. Die Orgelimprovisation bildet einen wesentlichen und bleibenden Bestandteil seines künstlerischen Ausdrucks.
In einer Zeit, in der kaum Interesse an Orgelmusik bestand, schrieb Eben die „Sonntagsmusik“. Trotz anfänglicher Zurückhaltung entwickelte sich das Werk zu einem seiner meistgespielten Stücke. Die viersätzige Orgelsymphonie zeichnet sich durch eine festliche Atmosphäre aus und verbindet gregorianische Melodien, neue Motive sowie abwechslungsreiche Rhythmen. Eben hob stets die Bedeutung der Orgelimprovisation hervor und beklagte, dass diese Kunstform in anderen Musikbereichen zunehmend verloren gegangen ist.