Album insights
Das Klavierkonzert Nr. 1 in f-Moll, Opus 92, von Glasunow ist in nur zwei äußere Sätze gegliedert, wobei der zweite Satz eine Verschmelzung von langsamem Satz und Scherzo in Variationsform darstellt. Glasunow komponierte dieses Werk 1911 während seiner Tätigkeit als Direktor des St. Petersburger Konservatoriums.
Trotz seiner Rolle als Solokonzert trägt das f-Moll Konzert deutlich sinfonische Züge. Der erste Satz (Allegro moderato) beginnt mit einer thematischen Einleitung, die im Satzverlauf wiederkehrt und formgebend wirkt. Charakteristisch für die Eröffnung ist eine chromatisch durchzogene, punktiert rhythmisierte Figur auf dem Leitton, die eine klare Tonika-Bekräftigung zunächst vermeidet.
Der Solist setzt bereits nach zehn Takten ein, übernimmt diese Motivik und kadenziert schließlich zur Tonika f-Moll. Daraufhin präsentiert er über weit gespannten Arpeggien in der linken Hand ein kantables Hauptthema von melancholisch-wehmütigem Charakter. Durch schnelle Modulationen und rhythmische Verkleinerungen führt die thematische Verarbeitung zu einem ersten Höhepunkt, der schließlich abebbt und zum Seitenthema überleitet.
Ein zweites Klavierkonzert in B-Dur folgte 1917 als Opus 100. Der ungewöhnliche Aufbau des ersten Konzerts mit dem Verzicht auf einen Mittelsatz und dem langen Variationssatz als Finale ist für das Genre des Klavierkonzerts atypisch.