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Mercy

Mercy

Meredith Monk

Dauer 58 Min

Album insights

Viele von Liszts Kompositionen sind heute nur schwer zugänglich oder noch gar nicht veröffentlicht, was in den aktuellen Werkverzeichnissen häufig zu Lücken führt. Immer wieder tauchen neue Entdeckungen auf, etwa alternative Fassungen bereits bekannter Werke. Zahlreiche der ausgewählten Stücke sind selten, manche wurden bisher nicht publiziert, andere erst in jüngster Zeit der Öffentlichkeit vorgestellt.

Meine dreißigjährige intensive Forschung zu Liszts Gesamtwerk wäre ohne die Hilfe vieler Unterstützer nicht möglich gewesen. Die vorliegende 57. Aufnahme dieses Zyklus bietet die Gelegenheit, besonders jenen zu danken, die mir Kopien zur Verfügung gestellt haben und so Zugang zu unveröffentlichten Werken ermöglichten. Besonders hervorzuheben sind Kenneth Souter von der Liszt Society, Michael Short für die Vorbereitung eines Werkverzeichnisses, Lord Londonderry als Schirmherr, Dr. Kenneth Hamilton für Forschungen zu Liszts Opernfantasien, Elgin Ronayne für Materialien aus dem Goethe-Schiller-Archiv in Weimar sowie zahlreiche weitere Förderer weltweit.

Das alte Werkverzeichnis von Liszt nennt eine Soloklavierfassung des Präludiums aus der Longfellow-Kantate „Die Glocken des Straßburger Münsters“, S6 (1874). Eine Fußnote auf der ersten Seite der Partitur lässt vermuten, dass das Präludium eventuell auch ohne Chor als Orchesterwerk aufgeführt werden könnte. In der Library of Congress befindet sich ein Klavierauszug, der zeigt, dass das Stück tatsächlich als Soloklavierstück spielbar ist, mit einigen bemerkenswerten Unterschieden zur Orchesterfassung.

Zusätzlich umfasst dieses Programm zwei weitere Einspielungen von „Die Zelle in Nonnenwerth“, einer Komposition, die Liszt persönlich sehr schätzte. Die zweite Version verbindet geschickt zwei Textvarianten und spiegelt eine melancholische Atmosphäre wider. Das Werk „Madrigal“, eine frühere Fassung der 5. Consolation, wurde kürzlich erstmals unter der Leitung von Mária Eckhardt veröffentlicht und bietet eine ursprünglichere Sicht auf das Material.

Die Elegien sowie die Zyklen „Geharnischte Lieder“ und „Rosario“ belegen die stilistische Bandbreite in Liszts Schaffen. Die „Fanfare“ stellt eine bislang unveröffentlichte Transkription zur Einweihung des Denkmals für Carl August in Weimar dar. Den Abschluss bildet die Aufnahme des „Weimarer Volkslieds“, das die Klavierfassung der Chorstücke zur Grundsteinlegung des Monuments für Prinz Carl August aus dem Jahr 1857 präsentiert.