Riccardo Chailly dirigiert Mussorgskis Boris Godunow

Nur wenige Werke haben die russische Oper so nachhaltig geprägt wie Mussorgskys Boris Godunow. In der kompromisslosen Fassung von 1869 bleibt die Unmittelbarkeit seines ursprünglichen Entwurfs spürbar – ein Drama, in dem persönliche Schuld und politische Unruhe untrennbar verbunden sind. An der Mailänder Scala dirigiert Riccardo Chailly eine Inszenierung von Kasper Holten, entstanden mit Bühnenbildnerin Es Devlin, deren weitläufige Projektionen und kartografische Bildwelten die historische Schwere eindrucksvoll andeuten. Ildar Abdrazakov führt das Ensemble als gequälter Zar an, mit Ain Anger als Pimen und Dmitry Golovnin als Grigorij, getragen vom Chor und Orchester der Scala, die Mussorgskys weit ausgreifendes Panorama machtvoll entfalten.