Berlin/London, 16. Oktober 2025. Am gestrigen Abend wurden in den De Vere Connaught Rooms in London die Gramophone Classical Music Awards 2025 verliehen, gemeinsam mit Presto Music. Sie gelten als Oscars der Klassik und zeichnen herausragende Aufnahmen des vergangenen Jahres aus sowie außergewöhnliche Leistungen von Künstler:innen, Ensembles und Labels. In diesem Jahr gingen gleich vier der begehrten Preise an Interpret:innen und Einspielungen von Deutsche Grammophon.
Einen Doppelerfolg feierte die spanische Geigerin María Dueñas. Nicht nur wurde ihr zweites DG-Album Paganini: 24 Caprices mit dem Instrumental Award ausgezeichnet, sie wurde außerdem als Young Artist of the Year gekürt (ein von Classic FM gestifteter Preis). Gramophone lobte ihren »strahlend warm-goldenen Ton und ihre geschmeidig quecksilbrige Technik« und sprach von den »Freuden« der Begleit-CD des Albums mit Werken von Berlioz, Cervelló, Kreisler, Gabriela Ortiz, Saint-Saëns, Sarasate und Wieniawski. Dueñas verwöhnte die gestrige Zeremonie auch mit einer Darbietung aus diesem Album und erklärte in ihrer Dankesrede: »Es ist eine große Freude und Ehre… Danke, dass Sie an die Kraft der Jugend und die Neugier in der Kunst glauben, vielen Dank für diese Anerkennung.«
Der Chamber Award (gesponsert von Wigmore Hall) ging an das Album mit Brahms’ Klavierquartetten Nr. 2 und 3, eingespielt von Pianist und DG-Künstler Krystian Zimerman, Geigerin Maria Nowak, Bratschistin Katarzyna Budnik und Cellist Yuya Okamoto. Gramophone nannte die Aufnahme »einzigartig« und unterstrich, dass darin »Leidenschaft, Seelenpein und lyrische Poesie in shakespeareschem Ausmaß zusammenfinden«. Maria Nowak und Yuya Okamoto nahmen die Auszeichnung stellvertretend für das Quartett entgegen.
»Ich fühle mich zutiefst geehrt – und tief berührt –, dass unsere Aufnahme von Brahms' Klavierquartetten für den diesjährigen Gramophone Award ausgewählt wurde«, sagt Krystian Zimerman. »Mein herzlichster Dank geht an Gramophone für diese Anerkennung, an die Deutsche Grammophon für ihren Glauben und ihre Geduld und an unser Publikum – für das Zuhören mit offenem Herzen. Und da ich doch kein so ernster Mensch bin, erlauben Sie mir bitte, es in der Sprache von heute zu sagen: Wir sind froh, Brahms wieder groß gemacht zu haben!«
Joana Mallwitz und das Konzerthausorchester Berlin wurden mit dem Orchestral Recording of the Year Award für The Kurt Weill Album ausgezeichnet. Zu hören sind die beiden Symphonien des Berliner Komponisten sowie das »gesungene Ballett« Die sieben Todsünden. Joana Mallwitz, die gerade erst als Dirigentin des Jahres 2025 beim OPUS KLASSIK geehrt wurde, präsentiert damit ihr Debütalbum bei Deutsche Grammophon. »Diese Weill-Sammlung, geschliffen, aber niemals glatt, verdient die allerhöchste Empfehlung«, urteilte Gramophone.
»Im Namen der Musikerinnen und Musiker des Konzerthausorchesters und aller, die an dieser CD mitgewirkt haben – auf und hinter der Bühne – bedanke ich mich von Herzen für diese Auszeichnung«, sagt Joana Mallwitz. »Sie ehrt uns sehr und wir freuen uns riesig darüber, auch weil sie hilft, Kurt Weills großartige Werke wieder in den Fokus zu rücken.«
Ein weiteren Erfolg verzeichnete Universal Music mit dem Opera Award. Er ging an Wagners Der fliegende Holländer, eingespielt von der Norwegian National Opera unter der Leitung von Edward Gardner, mit der Sopranistin und Decca-Classics-Künstlerin Lise Davidsen als Senta. Das wegweisende Album dokumentiert eine »wahre Wagner-Sängerin« in einer Rolle, die sie laut eigener Aussage wohl nicht noch einmal verkörpern wird.
»Wir freuen uns sehr, dass unsere Künstlerinnen und Künstler sowie unsere Einspielungen erneut von Gramophone in wichtigen Kategorien gewürdigt wurden und das Yellow Label insgesamt rund ein Viertel der insgesamt vergebenen Auszeichnungen erhalten hat«, sagt Dr. Clemens Trautmann, President Deutsche Grammophon und New Business Strategy Global Classics. »María Dueñas’ Ausdruckskraft und technische Finesse kommen in ihrer Hommage an Paganini und dessen Nachfolger besonders zur Geltung. Es ist erfreulich zu sehen, dass ihre außergewöhnliche Begabung in den Kategorien Nachwuchskünstlerin des Jahres und Instrumental gewürdigt wurden. Die Interpretationen von Krystian Zimerman und seinen Kolleginnen und Kollegen sind ein leuchtendes Beispiel für vollendetes kammermusikalisches Zusammenspiel. Auch Joana und das Konzerthausorchester haben fantastische Arbeit geleistet: Kurt Weills Musik wurde im Studio wie auf dem Konzertpodium der Platz eingeräumt, der ihr gebührt. Allen unseren Preisträgerinnen und Preisträgern meinen herzlichsten Glückwunsch.«
DIE PREISTRÄGER VON UNIVERSAL MUSIC:
1 | Deutsche Grammophon
Krystian Zimerman, Maria Nowak,
Katarzyna Budnik, Yuya Okamoto
Chamber Recording of the Year
Brahms: Piano Quartets Nos. 2 & 3
2 | DG
María Dueñas
Instrumental Recording of the Year
Paganini: 24 Caprices, etc.
3 | DG
Joana Mallwitz/Berlin Konzerthausorchester
Orchestral Recording of the Year
The Kurt Weill Album
4 | DG
María Dueñas
Young Artist of the Year
5 | Decca Classics
Lise Davidsen, Orchestra & Chorus of
Norwegian National Opera/Edward Gardner
Opera Recording of the Year
Der fliegende Holländer