
Wenn ein einziger Akkord ganze Welten öffnet, steckt oft Joe Hisaishi dahinter. Seit den 1980ern prägen seine Melodien die Bildsprache von Hayao Miyazaki – von Mein Nachbar Totoro bis Prinzessin Mononoke. 2025 ist ein idealer Moment, um neu einzusteigen oder noch intensiver zuzuhören: Neue Konzerte, frische Aufnahmen und ein Repertoire, das direkt ins Herz spielt.
In diesem Artikel wollen wir den Meisterkomponisten nicht nur kurz vorstellen, sondern auch besondere Hörempfehlungen aussprechen, die sowohl Einsteiger:innen als auch langjährigen Fans einen neuen Zugang geben werden.
Für alle, die diesen besonderen Künstler noch nicht kennen (oder einfach mehr erfahren wollen):
Joe Hisaishi (geb. 1950 in Nakano, Japan; bürgerlich Mamoru Fujisawa) ist Komponist, Dirigent und Pianist. Nach einem Kompositionsstudium am Kunitachi College of Music entwickelte er ab den 1980er-Jahren eine Handschrift zwischen Minimalismus, elektronischen Klangfarben und klassischer Orchestertradition.
International bekannt wurde er durch die langjährige Zusammenarbeit mit Hayao Miyazaki und Studio Ghibli – etwa bei Nausicaä of the Valley of the Wind (1984), Mein Nachbar Totoro (1988), Prinzessin Mononoke (1997) und Chihiros Reise ins Zauberland (2001).
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Parallel schrieb er vielfach ausgezeichnete Filmmusiken für Takeshi Kitano (u. a. Hana-bi, Kikujiro). Insgesamt umfasst sein Werk Musik für über 100 Filme sowie zahlreiche Soloalben. Für sein Schaffen erhielt Hisaishi die Medal of Honor with Purple Ribbon (2009) und den Order of the Rising Sun (2023), 4. Klasse.
2025 gab er sein Proms-Debüt in der Royal Albert Hall mit einem Programm um „The End of the World“ und Steve Reichs „The Desert Music“; zusätzlich erklang eine Suite aus „The Boy and the Heron“.
⇨ In dieser Dokumentation lernen Sie den Komponisten noch näher kennen.
Hisaishi verbindet eine eingängige Hauptmelodie mit leuchtenden Orchesterfarben. Das Ergebnis ist Musik, die sofort verständlich ist und dennoch vielschichtig klingt. „One Summer’s Day“ aus Chihiros Reise ins Zauberland schwebt federleicht, „Merry-Go-Round of Life“ aus Das wandelnde Schloss tanzt als Walzer mit großer Geste, und der Prinzessin Mononoke Soundtrack pulsiert erdig und elementar.
So entstanden Melodien, die Erinnerungen wecken. Für viele gehören die Studio-Ghibli-Soundtracks längst zu ihrem ganz persönlichen „Best of“.
In diesem Jahr zeigt sich besonders deutlich, wie breit Hisaishi aufgestellt ist. Bei den BBC Proms 2025 in der Royal Albert Hall spannt er den Bogen von ikonischer Filmmusik bis zu eigener Symphonik und Minimal Music.
Teile der Vokalsuite „The End of the World“ leuchten mit Jazz-Farben, Vokalpassagen und feinem rhythmischem Flirren; Steve Reichs „The Desert Music“ setzt dazu eine energiegeladene Kontrastfläche. Solche Programme unterstreichen Hisaishis Rolle als Brückenbauer zwischen Popkultur und Klassik – klanglich großzügig, dramaturgisch klar.
Auch auf Tonträgern geht es weiter: Joe Hisaishi Conducts bündelt „The End of the World“ und „The Desert Music“ und öffnet damit ein Fenster auf zwei Welten – die persönliche Tonsprache des Komponisten und die amerikanische Minimal Music. Wer erleben will, wie ein großer Apparat atmet, findet hier eine exemplarische Aufnahme.
„A Symphonic Celebration – Music from the Studio Ghibli Films of Hayao Miyazaki“ zeigt die Ghibli-Welt im Konzertformat – groß besetzt, transparent ausbalanciert und voller Emotionen. Perfekt, um vertraute Motive neu zu entdecken und neue Lieblingsstücke zu sammeln.
„Joe Hisaishi in Vienna“ kombiniert legendäre Themen mit der 2. Symphonie. Hier hört man, wie architektonisch Hisaishi denken kann: klare Formen, spannungsvolle Steigerungen, lange Atembögen.
„Joe Hisaishi Conducts“ bringt Chorklang, Vokalsoli und weite harmonische Spannungen zusammen – eindrucksvoll im nächtlichen Kopfhörerhören.
Hisaishis Tourprogramme 2025 verbinden Filmmusik, eigene Symphonik und Klassiker des 20. und 21. Jahrhunderts – eine Dramaturgie, die Konzertsaal und Kinogefühl zusammenführt. Unter dem Label „Studio-Ghibli-Konzerte“ laufen vielerorts populäre Formate; Hisaishi selbst gestaltet darüber hinaus Abende, die über reines Nostalgie-Schwelgen hinausgehen.
Ob als Soundtrack der eigenen Kindheit oder als frisch entdeckte Konzertliebe: Joe Hisaishis Musik trifft den Punkt, an dem Erinnerungen und Gegenwart zusammenfallen. 2025 verdichtet das: auf der Bühne – etwa bei den Proms in der Royal Albert Hall – und in neuen Einspielungen, die sein Spektrum erweitern.
Wer einsteigen möchte, hat luxuriöse Optionen: das sinfonische Panorama der Filmthemen, die Live-Energie eines Konzertabends und die Tiefe aktueller Projekte wie „The End of the World“.
Und weil Hören besser ist als Lesen: einfach reinklicken – etwa das Konzert Joe Hisaishi in Vienna – und die eigene Lieblingsstelle finden!
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