Venice Baroque Orchestra

Der Gründer und Leiter des Venice Baroque Orchestra, Andrea Marcon, wurde 1963 in Treviso geboren und erhielt sein Diplom für Alte Musik an der Schola Cantorum Basiliensis, wo er Orgel und Cembalo bei Jean-Claude Zehnder studierte. Zu seinen weiteren prägenden Lehrern zählen Luigi Ferdinando Tagliavini, Hans van Nieuwkoop, Jesper Christensen, Harald Vogel und Ton Koopman. Von 1983 bis 1997 war er Cembalist und Organist des in Treviso ansässigen Ensembles für Alte Musik Sonatori de la Gioiosa Marca. Außerdem gründete und leitete er das Internationale Orgelfestival „Città di Treviso“ und spielte eine maßgebliche Rolle bei der Restaurierung der historischen Orgeln der Stadt. Seit 1997 ist er Professor für Cembalo, Orgel und Aufführungspraxis an der Schola Cantorum Basiliensis und war zudem Gastprofessor am Sweelinck-Konservatorium in Amsterdam. 1986 Andrea Marcon gewinnt den ersten Preis beim Orgelwettbewerb in Innsbruck. 1991 Als Cembalist erringt Marcon den ersten Preis beim Wettbewerb in Bologna. 1997 Marcon gründet mit einigen der besten Instrumentalisten Italiens das Venice Baroque Orchestra; gemeinsam treten sie in ganz Europa und Japan auf. 1998 Marcons Engagement für die Wiederentdeckung barocker Meisterwerke führt zu den ersten szenischen Aufführungen in neuerer Zeit von Francesco Cavallis Oper L’Orione. 2000 Marcon und das Venice Baroque Orchestra präsentieren die ersten szenischen Aufführungen in neuerer Zeit von Händels Siroe. 2001 Das Venice Baroque Orchestra gibt im August sein New-York-Debüt im Lincoln Center; Marcon dirigiert das Orchester bei der ersten zeitgenössischen Wiederaufführung von Cimarosas L’Olimpiade im Teatro Malibran in Venedig. 2002 VBO und Marcon feiern im August ein enthusiastisch aufgenommenes Debüt bei den BBC Proms in der Londoner Royal Albert Hall. 2002/03 Das VBO unter Andrea Marcon unternimmt eine von der Kritik hochgelobte, 20 Konzerte umfassende Debüttournee durch die USA, gefolgt von Auftritten in Wien, Paris, London und Köln mit der Mezzosopranistin Angelika Kirchschlager. 2003/04 Das Orchester und Marcon touren durch Deutschland, treten bei Festivals in Luzern, Ambronay, Passau und Eisenach auf und spielen außerdem in Zürich, Genf, Lyon, Basel, São Paulo und Istanbul. Sie präsentieren konzertante Aufführungen von Händels Siroe in Paris, Hamburg und Metz und unternehmen USA-Tourneen mit Konzerten im neuen Walt Disney Concert Hall in Los Angeles, halbszenischen Aufführungen von Siroe in Berkeley sowie vollszenischen Aufführungen von Händels Oper an der Brooklyn Academy of Music unter der Regie des renommierten französisch-argentinischen Regisseurs Jorge Lavelli. Andrea Marcon dirigiert außerdem Händels Ariodante an der Oper Frankfurt (Inszenierung: Achim Freyer) und gibt Orgelrezitale in Mailand, Dresden und Seoul. Im Januar 2004 realisieren das VBO und Andrea Marcon ihre erste Einspielung für Archiv Produktion im Rahmen des neuen Exklusivvertrags: Andromeda liberata; die Weltersteinspielung dieser bemerkenswerten venezianischen Serenata erscheint im Herbst 2004 als 2-CD-Set. 2004 Das Orchester tritt beim neu gegründeten Venice Music Festival mit einer Reihe von Aufführungen von Andromeda liberata auf. Weitere Aufführungen von Andromeda folgen in New York (Carnegie Hall), Boston, Rotterdam, Utrecht, Amsterdam und London. Das VBO und Marcon geben zudem Konzerte in Europa, Brasilien und auf einer weiteren USA-Tournee. CD-Veröffentlichung in diesem Jahr: Concerto veneziano mit dem Geiger Giuliano Carmignola. 2005 Katia und Marielle Labèque schließen sich Marcon und dem Orchester auf einer Nordamerika-Tournee mit Bach’schen Cembalokonzerten und Sinfonien von Vivaldi an. Weitere Konzerte mit dem VBO umfassen Andromeda liberata auf Tournee in Japan sowie Werke von Mozart, Bach (h-Moll-Messe und Brandenburgische Konzerte), Boccherini und Vivaldi in Italien, Deutschland, Frankreich, Österreich, der Schweiz und Spanien. Andrea Marcon kehrt für weitere Aufführungen von Ariodante an die Oper Frankfurt zurück. 2006 Andrea Marcon ist in Rezitalen in der Schweiz und in Italien zu erleben. Das VBO und Marcon geben Konzerte in ganz Italien und Deutschland und werden im November von der Geigerin Viktoria Mullova für ein Programm mit Sinfonien und Konzerten in Spanien, Österreich und Kroatien begleitet. Weitere Aufführungen von Andromeda liberata finden in Italien und Deutschland statt, zudem Vivaldis Atenaide in Siena und Galuppis L’Olimpiade in Venedig sowie Vivaldi-Motetten mit der Sopranistin Simone Kermes in Italien und Belgien. CD-Veröffentlichungen: eine Sammlung bislang unaufgenommener Violinkonzerte von Vivaldi mit dem Solisten Giuliano Carmignola und ein Album mit kurzen Sinfonien und Streichkonzerten von Vivaldi. 2007 Andrea Marcon dirigiert Cavallis Oper Giasone und Händels Apollo e Dafne in Deutschland, Monteverdis Orfeo in Italien, Händels Messiah in Spanien und Haydns Stabat Mater in Amsterdam. Zusammen mit dem VBO und dem Geiger Giuliano Carmignola unternimmt er eine große USA-Tournee (u. a. Carnegie Hall) sowie eine Tournee durch Südamerika. Magdalena Kožená begleitet sie auf einer Europatournee mit einem Programm aus Werken von Vivaldi und Händel. Ensemble und Dirigent führen Pergolesis Stabat Mater bei den Salzburger Festspielen, beim Tuscan Sun Festival in Cortona und im Wiener Musikverein auf (mit Anna Netrebko und Andreas Scholl). Weitere Konzerte mit Barockwerken (darunter Vivaldi-Motetten und -Arien) führen sie nach Spanien, Deutschland und in die Niederlande. Zwei vielbeachtete CD-Veröffentlichungen erscheinen in diesem Jahr: Amor sacro, eine Sammlung von Vivaldi-Motetten mit der Sopranistin Simone Kermes (Diapason d’or 2007), und Ah! mio cor, eine Auswahl von Händel-Arien mit der Mezzosopranistin Magdalena Kožená. 2008 In der ersten Jahreshälfte ist Andrea Marcon überwiegend in der Schweiz tätig, wo er das Ensemble La Cetra in zahlreichen Aufführungen von Monteverdis Orfeo in Basel dirigiert und gemeinsam mit dem VBO und Giuliano Carmignola Vivaldi-Werke in Vevey, Genf und Zürich aufführt. Marcon leitet außerdem die Kammerakademie Potsdam in Potsdam (einschließlich Aufführungen von Händels Alcina), Berlin und Halle sowie das Ensemble Oriol in Berlin. Gemeinsam mit dem VBO bringt er Vivaldis Orlando furioso in Amsterdam und Andromeda liberata in Montpellier und Paris zur Aufführung. Zusammen mit Giuliano Carmignola gastieren sie beim Rheingau Musik Festival. Amor profano, die jüngste Aufnahme mit Simone Kermes, präsentiert eine Auswahl von Opernarien Vivaldis und wird im Frühjahr erscheinen. 10/2007