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Beethoven: The Complete Music for Piano Trio, Vol. 3

Beethoven: The Complete Music for Piano Trio, Vol. 3

Florestan Trio

Dauer 72 Min

Album insights

Obwohl Francis Poulenc und Reynaldo Hahn eine Altersdifferenz von 25 Jahren trennt, verband sie vieles miteinander. Beide galten als typische Pariser, wenngleich Hahn ursprünglich aus Venezuela stammte und erst später die französische Staatsbürgerschaft annahm. Sie bewegten sich stilsicher in den gesellschaftlichen Salons der Stadt und teilten die Leidenschaft für Theatermusik, indem sie Ballette, Opern sowie Operetten schufen. Der gesellschaftliche Umgang und ihre besonderen Vorlieben, etwa Hahns enge Beziehung zu Marcel Proust oder Poulencs Neigung zu bestimmten Personengruppen, waren in den kulturellen Kreisen der Zeit bekannt.

Die Musik zu Poulencs Ballett „Aubade“ entstand als Auftragswerk für den Vicomte und die Vicomtesse de Noailles und wurde erstmals 1929 auf einem Maskenball aufgeführt. Das Werk beschreibt das Schicksal der mythischen Jägerin Diana, deren Schicksal von ewiger Jungfräulichkeit geprägt ist. Die Komposition vermittelt mit Horn- und Trompetenklängen eine pastorale Atmosphäre und begleitet die Heldin durch ein inneres Drama, das von Leidenschaft, Verzweiflung und wechselnden Melodien bestimmt wird. Im Gegensatz dazu ist Poulencs Sinfonietta ein heiteres, unbeschwertes Werk, das keinen programmatischen Hintergrund besitzt.

Reynaldo Hahn komponierte hingegen „Le Bal de Béatrice d’Este“, ein Stück, das ohne inhaltliches Programm entstand. Hahn war für seine Vorliebe für interessante Instrumentierungen bekannt und pflegte intensive Kontakte zur Pariser und englischen Gesellschaft. Seine Musik ruft die Stimmung vergangener Zeiten wach und erinnert an einen festlichen Abend im Palast einer italienischen Adligen.

Der elegante Stil beider Komponisten birgt oft eine unterschwellige Melancholie. Während Poulenc eine abwechslungsreiche musikalische Ausdruckskraft zeigt, spiegelt Hahns Musik eine tiefe Sehnsucht und Nostalgie wider. Trotz unterschiedlicher Handschriften prägten beide das französische Musikleben nachhaltig und gelten als bedeutende Vertreter ihres Fachs.