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Cesar Francks Symphonie in d-Moll stellt seit ihrer Erstaufführung ein musikalisches Enigma dar. Obwohl die Einschätzung von Camille Bellaigue mittlerweile überholt ist, bleibt das Werk für Interpreten und Wissenschaftler eine Herausforderung. Den Kritiker störte vermutlich weniger die Thematik selbst als vielmehr deren Umsetzung. Sowohl die Struktur als auch die Instrumentierung sind umstritten, wobei der Orgeleinfluss unverkennbar ist.
Die Symphonie weist die gleiche zyklische Struktur auf wie Francks Grande Pièce symphonique von 1863; der erste Teil wird von der Sonatenform geprägt, gefolgt von einem langsamen, symphonischen Mittelteil und einem Scherzo-ähnlichen Abschnitt. Wagner hatte großen Einfluss auf Franck, während organische Elemente in der doppelten Exposition des ersten Satzes und der Wiederverwendung thematischen Materials im Finale erkennbar sind.
Besonders die Orchestrierung wurde kritisiert, die zahlreiche Verdopplungen aufweist und durch instrumentale Blockbildung gekennzeichnet ist. Es wird angenommen, dass Franck die Orchestrierung nach Prinzipien der Orgelregistrierung konzipierte. Die politischen Spannungen der Epoche, besonders nach dem Deutsch-Französischen Konflikt, könnten zur komplexen Rezeption des Werkes beigetragen haben.
Francks Trois pièces von 1878, darunter das Cantabile und die Pièce héroïque, zelebrierten frühchristliche Themen und den Heldenmut des französischen Volkes. Die Kritiker bewerteten die einzelnen Stücke unterschiedlich, wobei einige die spirituelle Dimension hervorhoben.
Die symphonische Zwischenmusik aus Rédemption (1874) sowie Francks Orgel- und Kammermusikkompositionen werden positiver bewertet als seine Vokalwerke. Seine Musik strebt stets nach dem Transzendenten und wurde oft religiös interpretiert. Francks tiefe Verbundenheit mit der Musik manifestiert sich deutlich in seinem Schaffen.