Gerald Finzi

Gerald Finzi

Komponist:in

1901 — 1956
Der britische Komponist Gerald Finzi vollendete nur eine relativ kleine Zahl von Werken, aber seine fein ausgearbeitete, äußerst poetische Chor- und Vokalmusik sicherte ihm einen besonderen Platz innerhalb der sogenannten pastoralen Schule der englischen Musik des 20. Jahrhunderts. In London in eine jüdische Familie geboren, lernte Finzi sein musikalisches Handwerk in der Welt der anglikanischen Kirchenmusik. Frühe Erlebnisse wie der Tod seines ersten Lehrers, Ernest Farrar, im Ersten Weltkrieg ließen einen gewissen melancholischen Zug seines Wesens hervortreten. Nach 1933 ließ sich Finzi im ländlichen Hampshire nieder, wo er sich dem Komponieren und der Zucht seltener Apfelsorten widmete. Während seine Lieder nach und nach regeres Interesse fanden, arbeitete er mit pedantischer Sorgfalt an größeren Vokalwerken wie der Kantate Dies natalis (1938/39). 1939 gründete er in der Kleinstadt Newbury ein Streichorchester, das er bis zu seinem Tod dirigierte. Nach Unterbrechungen durch den Zweiten Weltkrieg wurde er wieder aktiver als Komponist und vollendete die Wordsworth-Kantate Intimations of Immortality (1950) sowie Konzerte für Klarinette (1949) und Cello (1955). Er starb 1956 an Leukämie. Sein kurzer Eclogue (ursprünglich als Teil eines Klavierkonzerts gedacht, das der überaus selbstkritische Komponist aber wie mehrere andere große Projekte aufgab) wurde in Finzis Heimatland zu einem populären Klassiker.