Gustav Holst

Gustav Holst

Komponist:in

1874 — 1934
Mit dem Namen Gustav Holst verbinden viele bis heute nur ein Werk: die Orchestersuite The Planets, die 1918 in London in einer privaten Aufführung erstmals vorgestellt wurde. Doch den zweifelhaften Ruhm als Komponist eines einzigen Stücks genießt Holst meist außerhalb Großbritanniens, im eigenen Land ist sein Œuvre besser bekannt. Holst wuchs in einer Musikerfamilie auf. Er entschied sich fürs Komponieren, obgleich sein Vater das Klavier für ihn im Sinn hatte, was Holst auch lernte. Sein zweites Instrument wurde die Posaune, die er winters in Londoner Theatern und sommers in Badeorten spielte, um sich etwas dazuzuverdienen. Nach einer Reihe von Lehraufträgen in London wurde er 1919 Professor für Komposition am University College in Reading und unterrichtete zudem am Royal College of Music. Neben seinen vielen symphonischen Werken schrieb Holst eine Reihe kleinerer Kammeropern und mehrere größere Chorwerke. In seinem Stil spiegelt sich der Einfluss von Purcell ebenso wie das englische Volkslied oder seine Auseinandersetzung mit indischen Lehren und Texten, für die er sich zeitlebens interessierte. Sein 1920 uraufgeführtes Oratorium The Hymn of Jesus ist beispielhaft für die verschiedenen Kompositionsverfahren, derer er sich bediente, wie gregorianischer Gesang, modale Harmonik und griechische Rhythmik. Gleich seinem Zeitgenossen Ralph Vaughan Williams strebte er danach, die englische Musik vom vermeintlichen deutschen Joch zu befreien. Durch sein Können als Lehrer beeinflusste er eine ganze Generation englischer Musiker.