Esa-Pekka Salonen

Dirigent:in, Sprecher:in

Der finnische Komponist Esa-Pekka Salonen ist wohl vor allem bekannt als Stardirigent auf den Bühnen dieser Welt. Er studierte Ende der 1970er-Jahre unter anderem bei Jorma Panula und gehörte zu einer Generation junger finnischer Dirigenten, die sich gegen das überkommene Bild vom tyrannischen, selbstherrlichen Orchesterleiter wandte. Sie zeigte sich informell und zukunftsgerichtet und setzte auf ein kollegiales, demokratisches Arbeiten mit ihren jeweiligen Orchestern. Als Musikdirektor des Los Angeles Philharmonic von 1992 bis 2009 bestimmte Salonen die gesellschaftliche und kulturelle Rolle des Orchesters neu; anschließend hatte er Positionen beim Philharmonia Orchestra und dem San Francisco Symphony Orchestra inne. Die Arbeit in den USA wirkte befreiend auf seine Kreativität und ermöglichte ihm, sich dem „Lustprinzip", wie er es nannte, in großformatigen, farbenfrohen Orchesterwerken hinzugeben: etwa L.A. Variations (1996), Foreign Bodies (2001) und das zweiteilige Gemini (2019). Eine gleichfalls mächtige musikalische Persönlichkeit zeigt sich im Liederzyklus Floof (1988) und im Stück für Solovioline Lachen verlernt (2002). Seine künstlerischen Freundschaften feierte Salonen in den Konzerten für Klavier (Yefim Bronfman gewidmet, 2007), Violine (Leila Josefowicz, 2009) und Cello (Yo-Yo Ma, 2017). Seine Arbeit am Pult prägt auch weiterhin seine Vision als Komponist. „Eine so merkwürdige Tätigkeit wie die Komposition neuer Kunstmusik ist auch ein sehr optimistisches Signal, dass ich tatsächlich daran glaube", sagt er. „Und ich glaube an die Langlebigkeit dieser Kunstform, und ich glaube auch, dass es noch viel zu sagen gibt."