Bomsori

Bomsori

Violine

Für Bomsori ist ihr Instrument wie eine Stimme, mit der sie zum Publikum spricht. Die südkoreanische Geigerin ist in ihrem Heimatland bereits ein Star und auch international ist sie zunehmend als Solistin gefragt. Ihre außerordentliche technische Meisterschaft ermöglicht es ihr, jede Nuance auszudrücken – ob im großen dramatischen Ausbruch oder im feinsten lyrischen Detail, ihr Spiel hat etwas zutiefst Persönliches und die Kraft, die Hörer zu berühren. Im Februar 2021 unterzeichnete Bomsori einen Exklusivvertrag mit Deutsche Grammophon. Bereits 2019 hat sie für das Label mit ihrem jetzigen DG-Kollegen Rafał Blechacz ein von der Kritik hochgelobtes Album mit Werken von Fauré, Szymanowski, Debussy und Chopin vorgelegt. Bomsoris erste DG-Soloaufnahme, Violin on Stage, erscheint international im Juni 2021. Auf dem Programm stehen Werke aus Oper und Ballett – oder davon inspiriert. Mit dem Album knüpft Bomsori an das Vermächtnis so legendärer Geiger wie Heifetz, Milstein und Kogan an, die berühmt waren für ihre Aufführungen virtuoser Transkriptionen, und gleichzeitig bekräftigt sie damit ihre enge Beziehung zu Polen, der Musik und den Musikern des Landes. In den vergangenen Jahren spielte Bomsori unter anderem mit dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, Symphonieorchester Moskau, Orchestre symphonique de Montréal, Symphonieorchester der Nationalphilharmonie Warschau und Symphonieorchester des finnischen Rundfunks und sie arbeitete mit großen Dirigenten wie Fabio Luisi, Jaap van Zweden, Marin Alsop, Hannu Lintu und Sakari Oramo. 2019 pries die New York Times ihren »dramatischen Einsatz« bei der US-Premiere von Tan Duns Violinkonzert Fire Ritual, ihrem Debüt mit den New Yorker Philharmonikern. Auch andere zögerten nicht, ihre Qualitäten als Interpretin zu feiern, wobei die Zeitschrift Crescendo die perfekte Zusammenfassung lieferte: „Diese Geigerin kann alles – Mit Virtuosität, Präsenz, Klarheit und einem warmen, fülligen Geigenton ist Bomsori eine agile Gestalterin des Moments.” Bomsori Kim, deren in Korea seltener Vorname „Klang des Frühlings” bedeutet, kam 1989 in Daegu zur Welt. Ihre Eltern förderten die musikalische Begabung ihrer Tochter, mit vier Jahren erhielt sie Klavierunterricht, begann ein Jahr später Geige zu spielen und musizierte schon bald mit ihren Eltern und Geschwistern im Familienensemble. Zunächst begeisterte Bomsori sich besonders für Gesang und Ballett, aber als sie mit sieben Jahren eine Aufführung von Kyung Wha-Chung hörte, wandte sie sich ganz der Geige zu. „Danach war es immer mein Traum, Geigerin zu sein”, berichtet sie. Nach dem Examen an der Seoul National University, wo sie bei Young Uck Kim studierte, erhielt Bomsori ein volles Stipendium, um ihre weitere Ausbildung mit einem Magistergrad und Künstlerdiplom an der Juilliard School in New York abzuschließen. Die imponierende Verbindung von natürlicher Begabung, harter Arbeit und bemerkenswerten künstlerischen Fähigkeiten führte sie zu Erfolgen bei renommierten Wettbewerben in der ganzen Welt, darunter der Internationale Tschaikowsky-Wettbewerb, der ARD-Musikwettbewerb, der Internationale Joseph Joachim Violinwettbewerb Hannover, die International Jean Sibelius Violin Competition und die Sendai International Music Competition. 2016 gewann Bomsori bei der International Henryk Wieniawski Violin Competition den zweiten Preis, den Kritikerpreis sowie neun Sonderpreise. Rafał Blechacz war so beeindruckt bei der Fernsehübertragung ihrer Darbietung in der Finalrunde, dass er sie einlud, bei seinem nächsten kammermusikalischen Projekt mitzuarbeiten. Als Duo spielten sie dann nicht nur ihr DG-Album ein, sondern gaben auch Recitals in Deutschland, Italien, Spanien, Kanada und den USA. Mit Unterstützung der Kumho Asiana Cultural Foundation spielt Bomsori zurzeit eine Geige von Joannes Baptista Guadagnini aus dem Jahr 1774.