Yuja Wang

Yuja Wang

Klavier

Yuja Wang gilt als eine der bedeutendsten Künstlerinnen ihrer Generation und versteht es, Hörer jeden Alters zu fesseln. Kritiker heben Yuja Wangs Virtuosität und technische Meisterschaft sowie ihre charismatische Bühnenpräsenz hervor. Doch für die Pianistin steht ihre Kunst im Dienst von emotionalem Ausdruck und musikalischer Interpretation, Technik darf nie Selbstzweck sein. Ihr künstlerisches Credo ist schlicht und komplex zugleich: „Ich möchte das ganze Leben in Beziehung zur Musik setzen”, sagte sie dem Observer (London). An anderer Stelle sprach sie über die unvergleichliche Kraft der Musik, ihr eigenes Gefühlsleben zu erschließen. Yuja Wang wurde am 10. Februar 1987 als Tochter einer musikalischen Familie in Peking geboren. Als Kind beobachtete sie ihre Mutter, eine Tänzerin, bei den Proben zu Schwanensee. Dieses Erlebnis blieb ihr noch lange nach der ersten Begegnung mit Tschaikowsky in Erinnerung. Sie begann Melodien auf dem Klavier zusammenzusuchen, das ihre Eltern zur Hochzeit bekommen hatten, und erhielt mit sechs Jahren ersten Klavierunterricht. Sie machte schnell Fortschritte und wurde am Pekinger Konservatorium aufgenommen. Wichtige Impulse für ihre musikalische und persönliche Entwicklung bekam sie 1999, als sie nach Kanada ging, um am Morningside-Music-Sommerkurs des Mount Royal College in Calgary teilzunehmen; danach wurde sie die jüngste Schülerin aller Zeiten am Mount Royal Conservatory. 2002 gewann sie den Konzertwettbewerb des Aspen Music Festival und wurde Schülerin des berühmten Konzertpianisten und Pädagogen Gary Graffman am Curtis Institute of Music in Philadelphia. Ihre professionelle Karriere hatte längst begonnen, als Wang 2008 ihr Examen am Curtis Institute ablegte. Nach ihrem sensationellen Debüt mit dem National Arts Centre Orchestra 2005 war das Medieninteresse groß – „Ein Star ist geboren”, titelten die Zeitungen. Ihr internationaler Durchbruch kam im März 2007, kurzfristig sprang sie für Martha Argerich ein als Solistin in Tschaikowskis Klavierkonzert Nr. 1 mit dem Boston Symphony Orchestra. Ein kometenhafter Aufstieg folgte: Sie arbeitete mit vielen großen internationalen Orchestern in den berühmtesten Konzertsälen der Welt und konzertierte mit Dirigenten wie Claudio Abbado, Daniel Barenboim, Gustavo Dudamel, Valery Gergiev, Lorin Maazel, Sir Neville Marriner, Zubin Mehta, Yannick Nézet-Séguin, Sir Antonio Pappano, Esa-Pekka Salonen, Yuri Temirkanov, Michael Tilson Thomas und Pinchas Zukerman. Die Spontanität und Eindringlichkeit ihres Spiels spiegeln sich in Yuja Wangs Diskografie bei Deutsche Grammophon. 2009 unterzeichnete sie einen Exklusivvertrag mit dem gelben Label, seither hat sie eine Reihe maßstabsetzender Alben eingespielt. 2011 gab Yuja Wang ihr Solorecital-Debüt in der Carnegie Hall. Seither tritt sie dort regelmäßig auf und begeistert das Publikum im ausverkauften Haus bei jedem Auftritt zu Standing Ovations. Ihr galt eine „Künstlerporträt”-Reihe mit dem London Symphony Orchestra 2013/14, sie gab ihr erstes Konzert mit den Berliner Philharmonikern im Mai 2015. Als Kammermusikerin pflegt Yuja Wang die Partnerschaft mit mehreren führenden Künstlern, besonders mit Leonidas Kavakos, Gautier Capuçon und dem Bassbariton Matthias Goerne.