Zu den Inhalten springen
C.P.E. Bach: Sonatas & Rondos

C.P.E. Bach: Sonatas & Rondos

Marc-André Hamelin

Dauer 141 Min

Album insights

Im späten 19. Jahrhundert war die europäische Musiklandschaft in zwei Lager gespalten: Auf der einen Seite standen die Anhänger von Brahms, auf der anderen die von Liszt und Wagner. In London fand dieses Spannungsfeld seinen Widerhall im Verhältnis zwischen der altehrwürdigen Royal Academy of Music (RAM) und dem jüngeren Royal College of Music. Für Studierende wie Arnold Bax, Benjamin Dale und York Bowen stellte sich die Frage, ob sie sich vorrangig als Komponisten, Pianisten oder als beides verstehen wollten. Bowen, der als talentierter Pianist und ambitionierter Komponist galt, erhielt seine Ausbildung an der RAM und wurde später wegen seiner Lehrtätigkeit geschätzt.

Besonders fasziniert zeigte sich York Bowen von klanglichen Neuerungen; sein Stil wurde durch Komponisten wie Grieg und MacDowell geprägt. Während Dale eher gewagte musikalische Wege einschlug, zeichnete sich Bowens Musik durch ihre feinen Nuancen und den Rückgriff auf klassische Formen aus. Seine Miniature Suite in C-Dur, die 1904 entstand und erst 1919 veröffentlicht wurde, dokumentiert seine Virtuosität am Klavier sowie die stilistische Bandbreite seines Schaffens. Im Gegensatz zu Dales experimentellen Kompositionen erscheinen Bowens Werke ausgewogener und betonen vor allem Eleganz sowie musikalischen Genuss.