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Rubinstein: Piano Concerto No. 4 – Scharwenka: Piano Concerto No. 1 (Hyperion Romantic Piano Concerto 38)

Rubinstein: Piano Concerto No. 4 – Scharwenka: Piano Concerto No. 1 (Hyperion Romantic Piano Concerto 38)

Marc-André Hamelin, BBC Scottish Symphony Orchestra, Michael Stern

Dauer 60 Min

Album insights

Zu Lebzeiten erkannte Beethoven die 32 Variationen über ein eigenes Thema in c-Moll, WoO 80, nicht als sein Werk, als er sie hörte, und bezeichnete das Stück als Unsinn. Dies unterscheidet sich deutlich von der Haltung des Komponisten seiner späten Streichquartette, in denen er eine andere Auffassung von Musik zeigte. Obwohl das Werk sowohl für das Üben als auch für Konzerte geeignet ist, fallen besonders die barocken Einflüsse sowie die prägnanten rhythmischen Strukturen ins Auge.

Die Variationen zeichnen sich durch eine beeindruckende Gesamtkonzeption aus, die zahlreiche tonale und rhythmische Facetten umfasst. Während in den ersten Variationen Arpeggien und Tonwiederholungen dominieren, treten in späteren Abschnitten orchestral wirkende Passagen hervor. Rhythmus bleibt dabei stets ein markantes und spannendes Element, etwa durch akzentuierte Motive und aufsteigende Figuren.

Die einzelnen Variationen bieten eine breite Palette an musikalischen Ausdrucksformen und Techniken, darunter orchestrale Anklänge und besonders ausdrucksstarke Passagen. Jede Variation besitzt ihren eigenen Charakter, fügt sich jedoch harmonisch in das Gesamtwerk ein und verdeutlicht Beethovens schöpferische Meisterschaft.

Auch die Variationen über das Duett „Nel cor più non mi sento“, WoO 70, bezeugen Beethovens Vielseitigkeit und Einfallsreichtum. Pianisten finden in diesen Variationen eine reizvolle Herausforderung, die Beethovens originellen Umgang mit Paisiellos bekanntem Thema offenbart. Die musikalische Darstellung von Liebe und Lebendigkeit unterstreicht Beethovens abwechslungsreiche Kompositionsweise.

Die Variationen über „Rule, Britannia“, WoO 79, verbinden Humor mit technischer Brillanz. Beethoven verarbeitet das Thema von Thomas Arne auf raffinierte Weise, indem er subtile harmonische Wendungen und spielerische Elemente einfließen lässt. Diese Variationen fordern intensive Vorbereitung und zeigen Beethovens künstlerische Virtuosität in besonderem Maße.