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Messiaen: Vingt Regards sur l'Enfant-Jésus

Messiaen: Vingt Regards sur l'Enfant-Jésus

Steven Osborne

Dauer 127 Min

Künstler:innen


Album insights

Die Musik Anton Bruckners ist tief von seiner römisch-katholischen Prägung und einer mystischen Religiosität durchdrungen. Neben sieben vollendeten Messen, darunter jene in d-Moll, e-Moll und f-Moll, wurde sein Schaffen maßgeblich von Komponisten wie Haydn, Mozart, Schubert und Bach beeinflusst. Erst jenseits seines vierzigsten Lebensjahres erreichte Bruckner künstlerische Reife, wobei insbesondere die Begegnung mit Wagner ihn dazu inspirierte, einen eigenständigen und mutigen Stil auszuprägen.

Unter Otto Kitzlers Anleitung erwarb Bruckner umfangreiche Kenntnisse im Kontrapunkt und lernte erstmals Werke von Liszt und Wagner kennen. Nach einer glücklichen Lebensphase erlitt er 1867 einen schweren Schicksalsschlag, der einen Sanatoriumsaufenthalt erforderlich machte. Aus Dankbarkeit für seine Genesung widmete er sich der Komposition seiner bedeutenden Messe in f-Moll.

Diese Messe verlangt neben großen Orchesterkräften Solisten für Sopran, Alt, Tenor und Bass sowie einen gemischten Chor. Das Werk eröffnet mit einer schlichten Vier-Ton-Figur, die sich leitmotivisch durch die gesamte Messe zieht und sowohl dramatische als auch lyrische Passagen hervorbringt. Besondere Strahlkraft entfalten das Gloria und Credo in ihrem triumphierenden C-Dur, wobei auch gregorianische Klänge einfließen.

Obwohl Bruckner die Messe bereits 1868 abschloss, unterzog er sie in den folgenden Jahren mehrfachen Revisionen, zuletzt mit Unterstützung von Joseph Schalk zwischen 1890 und 1893. 1892, vier Jahre vor seinem Tod, vollendete er mit dem Psalm 150 sein letztes Werk. In diesem Stück offenbart sich die volle Ausdruckskraft seiner geistlichen Chormusik.