Album insights
Im frühen 19. Jahrhundert verdrängten Klaviersonaten nach und nach die "charakteristischen" Klavier-Miniaturen, die für den häuslichen Gebrauch gedacht waren. In jedem bürgerlichen Haushalt, der etwas auf sich hielt, stand ein Hammerklavier. Zu den beliebten Stücken dieser Art gehörten Beethovens berühmte Bagatellen-Zyklen op. 33, op. 119 und op. 126 sowie Schuberts Impromptus und Moments musicaux. Einige von Beethovens Klavierminiaturen blieben während seines Lebens unveröffentlicht und wurden erst später bekannt.\n\nDas winzige Andante in C-Dur, WoO 211, wurde 1975 in der Beethoven-Gesamtausgabe bei Henle veröffentlicht. Es zeichnet sich durch seinen unschuldigen Charme aus und stammt aus Beethovens Bonner Zeit oder kurz nach seiner Übersiedlung nach Wien im Jahr 1792. Forscher vermuten, dass das Presto in c-Moll, WoO 52, ursprünglich als Scherzo der c-Moll-Sonate op. 10 Nr. 1 konzipiert war. Ähnlich verhält es sich mit dem Allegretto in C-Dur, WoO 56, das gegen Ende des Jahres 1803 skizziert wurde und möglicherweise als Menuett und Trio für die "Waldstein"-Sonate geplant war.\n\nBeethovens Allegretto in c-Moll, WoO 53, könnte eine Streichung aus der Sonate op. 10 Nr. 1 gewesen sein. Es fesselt durch seine zurückhaltende, melancholische Anmut und zeigt Parallelen zum Mittelsatz der "Mondschein"-Sonate. Beethoven widmete die Sonate der Gräfin Giulietta Guicciardi, in die er hoffnungslos verliebt war. Der erste Satz drückt möglicherweise seine Trauer über ihre Unerreichbarkeit aus. Das Adagio, gefolgt vom Allegretto in Cis-Dur und dem stürmischen Finale, zeigt Beethovens persönliche und eigenwillige Expressivität.\n\nDie Bagatellen op. 33 spiegeln Beethovens Streben nach Unkonventionalität wider und sind voller Feinheiten, die das Vorhersehbare vermeiden. Jede Bagatelle enthält einzigartige Details und Facetten, die den unverkennbaren Stil des Komponisten zeigen. Beethovens Kompositionen, wie die Bagatellen und seine Sonaten, offenbaren sein emotionales und musikalisches Genie, trotz seiner gesundheitlichen Einschränkungen.\n\nIm Jahr 1806 schuf Beethoven seine Variationen in c-Moll, WoO 80, als Hommage an die Musik des Barock. In diesen Variationen experimentierte er mit traditionellen Formen und Techniken, die seine pianistische Meisterschaft unterstreichen. Die Variationen spiegeln Beethovens tiefe künstlerische Sensibilität und Vielseitigkeit wider, die auch in seinen weiteren Werken zum Ausdruck kommt.