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Mozart: Piano Concertos Nos. 22 & 24

Mozart: Piano Concertos Nos. 22 & 24

Angela Hewitt, National Arts Centre Orchestra, Hannu Lintu

Dauer 64 Min

Album insights

Im Laufe des 19. Jahrhunderts vollzog sich in Paris eine bedeutende Entwicklung des Klaviers, begleitet von international bekannten Pianisten, die mit ihren Auftritten das Musikleben der Stadt prägten. Das 1795 gegründete Pariser Konservatorium wurde zum Zentrum der französischen Klavierausbildung und beeinflusste die Musiktradition maßgeblich. Louis Adam, einer der herausragenden Klavierpädagogen, betonte eine Spielweise, die auf der Unabhängigkeit der Finger beruhte. Sein berühmtester Schüler, Friedrich Kalkbrenner, formte mit dem sogenannten "jeu perlé" den charakteristischen französischen Klavierstil, der sich durch Präzision und feine Klanggestaltung auszeichnete – eine Technik, die das Repertoire und die Virtuosität des 19. Jahrhunderts maßgeblich bestimmte.

Die starke Verwurzelung der Klavierkultur in Frankreich führte zu zahlreichen Kompositionen für Klavier und Orchester, doch nur wenige Werke, etwa von Saint-Saëns, sind im Konzertbetrieb geblieben. Massenet und Hahn beherrschten den französischen Stil ebenso; Massenet begann seine musikalische Laufbahn als Klavierschüler, ehe er als Komponist große Erfolge feierte. Hahn wiederum wurde durch seine Pariser Jugend und die Begeisterung für Operette nachhaltig beeinflusst. Beide Künstler spielten nicht nur als Komponisten, sondern auch als Lehrer eine prägende Rolle in der französischen Musiklandschaft.

Hahns Klavierkonzert und Massenets Interesse an diesem Musikgenre spiegeln ihr hohes Ansehen gegenüber der Klaviermusik des 19. Jahrhunderts wider. Trotz ihrer künstlerischen Leistungen wurden sie später weniger beachtet und ihre Werke galten lange Zeit als überholt, obwohl sie melodische Neuerungen enthielten. Gemeinsam war ihnen der Einfluss großer Musikerpersönlichkeiten wie Liszt und Gounod sowie ein ähnlicher Werdegang.

Das musikalische Schaffen Hahns reichte von Opern bis hin zu Kammermusik. Nach seinem Tod wurde sein Klavierkonzert wiederentdeckt und neu eingespielt. Das Konzert von Massenet hingegen geriet nach der Uraufführung durch Diemer in Vergessenheit. Auch Hahns Werk fand zunächst wenig Anklang beim Publikum. Dennoch blieben beide Komponisten als Lehrer und Komponisten einflussreich, obwohl ihre Musik oft als konservativ eingestuft wurde.