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Joseph Joachim Raff erblickte am 27. Mai 1822 in Lachen am Zürichsee das Licht der Welt. Sein Vater, Franz Josef Raff, war vor einer württembergischen Zwangsrekrutierung in die Schweiz geflohen und arbeitete dort als Schulmeister und Musiklehrer. Die bescheidenen Einnahmen des Vaters machten ein Studium für den jungen Joachim unmöglich. Dennoch erhielt er eine umfassende Bildung am Jesuitenkolleg in Schwyz und eignete sich früh Fertigkeiten im Geigen-, Klavier- und Orgelspiel an.
Nach seiner Schulausbildung begann Raff zunächst als Primarlehrer in Rapperswil zu arbeiten. Durch seine Beharrlichkeit und Disziplin gelang es ihm, einflussreiche Fürsprecher wie Franz Liszt, Mendelssohn Bartholdy und Hans von Bülow zu gewinnen. Sein künstlerischer Durchbruch erfolgte jedoch erst 1861 mit seiner ersten Sinfonie "An das Vaterland", ein von Pathos durchdrungenes Werk.
1856 verließ Raff Weimar und ließ sich für 21 Jahre in Wiesbaden nieder. Diese Zeit war geprägt von intensiver kompositorischer Tätigkeit neben seiner Arbeit als Klavierlehrer und Dozent für Harmonielehre. Mit seiner dritten Sinfonie "Im Walde" erlangte er 1869 den verdienten Ruhm. Dieses Werk deutet bereits seine Entwicklung zur Naturliebe und romantischen Weltverbundenheit an, die später sein Schaffen prägen sollte.
1877 wurde Raff als erster Direktor des Hochschen Konservatoriums nach Frankfurt berufen. Unter seiner Leitung gewann das Institut internationalen Ruf, nicht zuletzt durch die Anstellung hervorragender Musikerpersönlichkeiten wie Julius Stockhausen und Clara Schumann. Kurz nach seinem sechzigsten Geburtstag, in der Nacht vom 24. auf den 25. Juni 1882, verstarb Joachim Raff in seiner Frankfurter Wohnung an einem Herzinfarkt.