Album insights
Jean Françaix kam am 23. Mai 1912 in Le Mans zur Welt, wo sein Vater als Direktor des Konservatoriums tätig war. Seine kompositorische Ausbildung erhielt er bei Nadia Boulanger in Paris. Mit nur 18 Jahren gewann er bereits den Preis des Pariser Conservatoires. Obwohl er bei manchen Zeitgenossen möglicherweise Neid hervorrief, zeichneten ihn seine bemerkenswerte Zielstrebigkeit und bescheidene Art aus. Seine Fähigkeit, knapp und exakt zu komponieren, spiegelt sich besonders in seinen Ballettwerken wider.
Insgesamt schuf Françaix neun Ballette, darunter das auf Andersens Märchen basierende Werk "Le roi nu". Dieses Ballett, ursprünglich von Serge Diaghilev vor dessen Ableben konzipiert, wurde später von Serge Lifar inszeniert. Die Aufführung erwies sich als großer Triumph und verdeutlichte Lifars hervorragende Darstellung höfischer Narretei und Machenschaften. Françaix' Musik kennzeichnet sich durch eine lebendige Orchestrierung und Einflüsse von Strawinsky.
Sein darauffolgendes Ballett "Les demoiselles de la nuit" stellt ein verspieltes Werk dar, das als "Katzen-Ballett in einem Akt" bezeichnet wird. Es entstand in Kooperation mit Jean Anouilh und unter der Regie von Roland Petit. Die künstlerische Darstellung einer Katzengemeinschaft, die menschliches Verhalten widerspiegelt, bildete einen kreativen Höhepunkt des Stückes.
In "Les demoiselles de la nuit" demonstriert Françaix mit vielfältigen Elementen, humorvollen Sequenzen und ergreifenden Soli seine außergewöhnliche Kompositionskunst. Das Werk, welches geschickt verschiedene Stimmungen und Szenarien verknüpft, schließt mit einem bewegenden Pas de deux, das eine sanfte Innigkeit vermittelt.