Album insights
Dmitri Schostakowitsch gehört zu den prägendsten Komponisten des vergangenen Jahrhunderts und ist insbesondere für seine Sinfonien, Streichquartette sowie Konzerte weltweit bekannt. Doch neben diesen Werken existiert ein breites Spektrum anderer Kompositionen, die seine Originalität und Vielseitigkeit eindrucksvoll unterstreichen.
Gerade seine Klavierwerke sind von besonderem Interesse, da sie auffällige Gegensätze in sich tragen. Obwohl Schostakowitsch als ausgezeichneter Pianist galt, schuf er überraschend wenige Stücke für das Klavier. Seine 24 Präludien und Fugen, Opus 87, stellen eine Ausnahme dar und markieren den Abschluss seines Schaffens für Solo-Klavier.
Die „Drei Fantasietänze“ aus dem Jahr 1920 bieten einen spannenden Einblick in die frühe Entwicklung des Komponisten. Diese Stücke zeichnen sich durch eine größere tonale Freiheit aus und spiegeln bereits die beachtliche musikalische Reife eines Sechzehnjährigen wider.
Mit der Klaviersonate Nr. 2 in b-Moll, Opus 61, die dem Andenken an Leonid Nikolajew gewidmet ist, gelang Schostakowitsch ein Werk, das bei der Uraufführung im Jahr 1943 durch seine ungewöhnliche Struktur überraschte. Das sonst oft hoffnungsvolle Finale bildet hier das emotionale Zentrum und hebt die Tiefe und Vielschichtigkeit der Komposition hervor, die als feinsinnige Hommage an einen bedeutenden russischen Musiker verstanden werden kann.
Die Komposition der 24 Präludien für Solo-Klavier erfolgte im Winter 1932/33 innerhalb weniger Wochen. Obwohl jedes Präludium datiert wurde, erschienen sie nicht als geschlossener Zyklus. Diese Sammlung demonstriert eindrucksvoll, dass Schostakowitsch sowohl in großen als auch in kurzen Formen seine kompositorische Brillanz entfalten konnte und beweist seine bemerkenswerte Vielseitigkeit.