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Komponist:in

Ralph Vaughan Williams

1872 — 1958

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Ralph Vaughan Williams

Ralph Vaughan Williams
Geboren in Gloucestershire als Sohn einer liberal eingestellten Pfarrersfamilie, war der Komponist Ralph Vaughan Williams zu Beginn seiner Laufbahn auf der Suche nach einer eigenen musikalischen Sprache in einem Großbritannien, das von der deutsch-österreichischen Musikkultur dominiert wurde. Als wahrer Kosmopolit studierte er bei Max Bruch und Maurice Ravel, gab das neue Kirchengesangbuch The English Hymnal heraus und sammelte und studierte Volkslieder, bevor er mit der Fantasia on a Theme by Thomas Tallis (1910) als eigenständige schöpferische Kraft ans Licht trat. Meisterhafter beschaulicher Lyrismus machte Werke wie The Lark Ascending (1914) ungeheuer beliebt in der englischsprachigen Welt, aber sein soziales Gewissen und seine Fronterlebnisse im Ersten Weltkrieg fanden deutlichen, oft dissonanten Ausdruck in seinen neun Symphonien (1909–57), dem Ballett Job (1930) und Opern wie Riders to the Sea (1925–32). Während des Zweiten Weltkriegs schlug Vaughan Williams eine neue Laufbahn als Filmkomponist ein, getreu seinem Motto, dass ein Komponist der Gemeinschaft, in der er lebt, entsprechen – und dienen – sollte. Seine Musik erreicht vor allem in Großbritannien noch immer ein Millionenpublikum und stellt schwierige Fragen mit kompromissloser Integrität und Ausdruckskraft.

Ralph Vaughan Williams: Ein Blick in das Leben und Werk eines britischen Komponisten

Ralph Vaughan Williams (1872–1958) zählt zu den einflussreichsten britischen Komponisten des 20. Jahrhunderts. Er ist bekannt dafür, eine eigenständige englische Musiksprache geschaffen zu haben, die sich von den damals vorherrschenden germanischen Traditionen absetzte. Seine Karriere erstreckte sich über mehr als sechzig Jahre, in denen er eine außergewöhnliche Vielfalt an Musik schuf – von Sinfonien und Orchesterwerken über Ballette, Chorwerke, Kammermusik bis hin zu Filmmusik.

Künstlerischer Hintergrund und Einflüsse

Vaughan Williams wurde in Down Ampney, Gloucestershire, geboren und wuchs in Leith Hill Place in Surrey auf. Seine schulische Ausbildung führte ihn an die Charterhouse School, das Trinity College in Cambridge und das Royal College of Music. Am Royal College of Music war er Schüler von Charles Stanford und Hubert Parry; außerdem studierte er bei Max Bruch in Berlin und Maurice Ravel in Paris. Durch diese Begegnungen mit englischer und europäischer Musiktradition konnte er modale Elemente und rhythmische Freiheit miteinander verbinden und eine Musik schaffen, die sowohl persönlich als auch zutiefst englisch wirkte.

Ein entscheidender Wendepunkt in seiner Laufbahn war seine intensive Beschäftigung mit englischer Volksmusik und der Musik der Tudor-Zeit, die er ab etwa 1903 zu sammeln und zu erforschen begann. Dieses tiefe Engagement führte zu einem Stil, der von modalen Harmonien, Lyrik und rhythmischer Erfindungskraft geprägt ist, und dessen Musik sowohl bei Amateuren als auch bei Profis Anklang fand.

Fesselnder Vaughan Williams: Sinfonien und Chorwerke

Vaughan Williams wird für sein breitgefächertes Schaffen gefeiert. Zu seinen bekanntesten Werken zählen Orchestermeisterwerke wie „Fantasia on a Theme by Thomas Tallis“ (1910) und „The Lark Ascending“ (1914). Ersteres ist ein tiefgründiges, atmosphärisches Werk, das sich auf die englische Renaissancemusik bezieht, während letzteres ein lyrisches Stück für Violine und Orchester ist, das zu den beliebtesten klassischen Werken der englischsprachigen Welt zählt. Darüber hinaus komponierte er neun Sinfonien (1909–1957), die eine große emotionale Bandbreite umfassen – von pastoraler Ruhe über kriegsbedingte Dissonanz bis hin zu tiefer, introspektiver Nachdenklichkeit.

Unvergessliche Melodien von Vaughan Williams

Neben seinen Sinfonien schrieb Vaughan Williams zwischen 1919 und 1951 auch acht Bühnenwerke. Diese, darunter Ballette und andere Formen des Musiktheaters, zeigen seine Vielseitigkeit als Komponist. Seine Arbeit am „The English Hymnal“, für das er „Sine Nomine“ komponierte, ist ein weiteres Zeugnis seiner Fähigkeit, traditionelle und zeitgenössische Elemente in seiner Musik miteinander zu verbinden.

Das Vermächtnis von Ralph Vaughan Williams

Der Einfluss von Ralph Vaughan Williams auf die britische klassische Musik kann kaum überschätzt werden. Seine einzigartige Verbindung von modalen Elementen, rhythmischer Freiheit und englischer Volksmusik hat der Musikwelt einen unauslöschlichen Stempel aufgedrückt. Seine zeitlosen Meisterwerke werden weiterhin von berühmten Orchestern aufgeführt und ermöglichen es neuen Generationen, seine außergewöhnlichen Beiträge zur Welt der Musik zu entdecken und zu schätzen.