Zu den Inhalten springen
British Light Music Classics, Vol. 1

British Light Music Classics, Vol. 1

New London Orchestra, Ronald Corp

Dauer 78 Min

Album insights

Josquin Des Prez bleibt eine geheimnisvolle Figur unter den Komponisten, denn trotz intensiver Forschung wird sein Leben und Schaffen immer schwerer nachvollziehbar. Viele Details seines Werdegangs sind ungeklärt, und selbst die Zuschreibung seiner Werke ist häufig problematisch. Zahlreiche Kompositionen wurden entweder fälschlich ihm zugeordnet oder anderen Musikern zugeschrieben. Dennoch gibt es einige Stücke, deren Authentizität eindeutig bewiesen ist und die unumstritten mit Josquin Des Prez verbunden werden können. Drei solcher Werke, die verschiedene Lebensabschnitte des Komponisten repräsentieren, sind auf dieser Aufnahme zu hören.

Der Motettenzyklus „Vultum tuum deprecabuntur“ entstand während seiner Zeit als Sänger in Mailand. Dagegen zählen „Planxit autem David“ sowie die „Missa Pange lingua“ zu seinen späten Schöpfungen und dokumentieren sein außergewöhnliches Können. Josquins Musik zeichnet sich durch raffinierte Strukturen und eine kunstvolle Verarbeitung aus, die seinen Rang als bedeutenden Komponisten bestätigen. Jeder dieser Titel verdeutlicht die Bewunderung für sein musikalisches Genie.

Die Motetten aus „Vultum tuum deprecabuntur“ waren ursprünglich für eine Messe konzipiert und spiegeln Einflüsse bestehender Kompositionsstile wider, wie sie für die Kathedrale zu Mailand typisch waren. Die Rekonstruktion dieser Motetten erlaubt einen tieferen Einblick in Josquins Klangwelt. „Planxit autem David“ schildert Davids Trauer um Saul und Jonathan und fügt sich in eine zusammenhängende musikalische Erzählung ein. In der „Missa Pange lingua“ verbindet Josquin geschickt gregorianische Melodien mit eigenen Ideen und schafft so eine faszinierende Klanglandschaft. Seine Stärke besteht darin, Tradition und Innovation in ausgewogenem Verhältnis zu vereinen, was dieses Werk besonders macht.