Album insights
Die Erstaufführung von Ottone, einer Oper von Georg Friedrich Händel, erfolgte am 12. Januar 1723 im Londoner King's Theatre am Haymarket. Händel hatte das Werk bereits im August 1722 vollendet. Für diese Saison hatte der Komponist eine Gruppe von Opernstars zusammengestellt, was zu gewissen Spannungen führte. Der Royal Academy of Music in London gelang es, namhafte italienische Interpreten zu verpflichten, unter ihnen die Sopranistin Margherita Durastanti, der berühmte Altkastraten Senesino sowie der Bassist Giuseppe Boschi.
Das Textbuch für Ottone stammte von Nicola Francesco Haym, der eine Vorlage aus dem Jahr 1719 adaptierte. Es fiktionalisiert Ereignisse rund um die Vermählung von Otto II. mit der byzantinischen Prinzessin Theophanu - eine politische Verbindung zur Allianzbildung zwischen dem Byzantinischen und dem Heiligen Römischen Reich. Bei der Besetzung gab es anfangs Unstimmigkeiten, besonders mit Frau Robinson, die auch diplomatische Wege beschritt, um ihre Rolle zu verbessern.
Trotz anfänglicher Schwierigkeiten entwickelte sich Ottone zu einem enormen Erfolg und zählt mit 34 Aufführungen zu Händels Lebzeiten zu seinen populärsten Bühnenwerken. Der finanzielle Gewinn ermöglichte dem Komponisten im Folgejahr den Umzug in die Brook Street, wo er bis zu seinem Tod wohnen sollte.
Die Instrumentierung von Ottone präsentierte sich vergleichsweise zurückhaltend im Vergleich zu Händels späteren Kompositionen, was ihm erlaubte, den Fokus auf melodische Eleganz zu legen. Die Vorstellung weckte große Begeisterung beim Publikum, dessen Enthusiasmus sich sogar in Zurufen während der Aufführung äußerte.
Diese auf historischen Ereignissen basierende Oper entfaltet über drei Akte hinweg ein Geflecht aus Intrigen und emotionalen Momenten. Nach dramatischen Wendungen siegt am Ende die Liebe über den Verrat, und im abschließenden Duett kehrt Frieden ein.