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Tippett: Symphonies Nos. 1 & 2

Tippett: Symphonies Nos. 1 & 2

BBC Scottish Symphony Orchestra, Martyn Brabbins

Dauer 75 Min

Album insights

Das Jahr 1944 bedeutete für Schostakowitsch und seine Heimat eine schwere Zeit, die in seinem Klaviertrio Nr. 2 in e-Moll ihren künstlerischen Ausdruck fand. Diese Komposition entstand als Reaktion auf die Kriegsgeschehnisse und diente zugleich als Gedenkstück für den verstorbenen Iwan Sollertinsky, einen engen Freund des Komponisten. Nur wenige Tage nach Sollertinskys Tod begann Schostakowitsch mit der Arbeit am Trio, das seine Uraufführung im November 1944 in Leningrad erlebte. Das viersätzige Werk durchziehen unheimliche und tänzerische Motive, die in einem energischen Höhepunkt kulminieren und in einer ruhigen Schlusspassage ausklingen.

Im Vergleich zu seinem lyrischen ersten Streichquartett von 1938 zeigt sich in Schostakowitschs späteren Kompositionen eine beachtliche Entwicklung und Ausdrucksvielfalt. Diese Bandbreite erlaubte ihm, das gesamte Spektrum menschlicher Gefühle musikalisch darzustellen. Während das Quartett Nr. 1 durch seine klare Ausdruckskraft besticht, weist das letzte Quartett Nr. 15 einen düsteren, schmerzerfüllten Charakter auf. Trotz dieser Unterschiede kennzeichnet beide Werke eine direkte Aussagekraft, die typisch für den Komponisten ist.

Nach intensiven Vorarbeiten an verschiedenen Projekten komponierte Schostakowitsch 1940 sein Klavierquintett in g-Moll. Bei der Premiere durch das Beethoven-Quartett mit Schostakowitsch am Klavier wurde das Werk mit dem Stalin-Preis ausgezeichnet. Das Quintett zeichnet sich durch emotionale Tiefe und thematische Geschlossenheit aus und beeindruckt durch seine kraftvolle Musikalität und seinen tiefgründigen Ausdruck. Von einem Lento mit einem Klaviersolo-Thema bis zum bewegenden Finale in G-Dur demonstriert das Klavierquintett Schostakowitschs kreative Meisterschaft und harmonische Finesse.

Robert Matthew-Walker © 2004

Übersetzung: Elke Hockings