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Phinot: Missa Si bona suscepimus & Other Sacred Music

Phinot: Missa Si bona suscepimus & Other Sacred Music

The Brabant Ensemble, Stephen Rice

Dauer 75 Min

Album insights

Für Sir Alexander Campbell Mackenzie nahm die Violine eine zentrale Stellung in seinem Leben ein. Bereits sein Vater, Alexander Mackenzie, der als Konzertmeister und Dirigent in Edinburgh tätig war, förderte früh die musikalische Laufbahn seines Sohnes. Durch seine Ausbildung im Ausland und die Unterstützung seines Vaters sammelte Mackenzie wertvolle Erfahrungen, die seine künstlerische Entwicklung maßgeblich prägten. Nach dem Abschluss seines Studiums an der Royal Academy of Music kehrte er nach Edinburgh zurück, wo er als Musiklehrer arbeitete, Kammermusik spielte und Orchester leitete – seine Leidenschaft für die Violine blieb dabei stets erhalten. Im Juni 1884 begann Mackenzie in Florenz mit der Komposition seines Violinkonzerts in cis-Moll. Diese Phase war von großer schöpferischer Energie geprägt. Ärztlicher Rat führte dazu, dass er seine Lehrtätigkeit aufgab, um sich ausschließlich dem Komponieren zu widmen. Das Violinkonzert entstand im Auftrag des Birmingham Festivals 1885; während des Entstehungsprozesses musste er immer wieder Pausen einlegen, unter anderem, weil ein geeigneter Solist für die Uraufführung gesucht wurde. Trotz anfänglicher Hürden gelang es Mackenzie, das Werk abzuschließen. Nachdem Joseph Joachim abgesagt hatte, übernahm Pablo de Sarasate die Uraufführung in Birmingham im August 1885. Die Entscheidung für den Solisten erwies sich als Schlüsselmoment in Mackenzies Karriere. Sarasates Virtuosität und Engagement beeindruckten ihn nachhaltig und führten zu einer engen Freundschaft zwischen beiden Künstlern. Im 19. Jahrhundert verschob sich der Fokus zunehmend auf Virtuosen an der Violine. Mackenzies Violinkonzert vereinte Elemente der deutschen und französischen Geigentradition und verband verschiedene Stile miteinander. Durch seine besondere Form und die klare musikalische Sprache stand das Werk gleichermaßen für Innovation wie für Traditionsbewusstsein. Während Sarasate und Joachim ganz unterschiedliche Interpretationsansätze verfolgten, prägten beide die Entwicklung des Genres maßgeblich. Nach dem Erfolg des Violinkonzerts widmete sich Mackenzie weiteren Kompositionen, darunter die Suite "Pibroch" für Violine und Orchester, die 1889 für Sarasate entstand. Diese Suite spiegelte Mackenzies starkes Interesse an schottischer Musik und Tradition wider und zeugte von seinem engen Verhältnis zu Sarasate. Mackenzies künstlerische Entwicklung und die enge Zusammenarbeit mit Sarasate spiegeln sich in seinen Kompositionen wider und zeigen seine vielseitigen musikalischen Fähigkeiten.